Autologe kontralaterale Keratoplastik bei disziformer herpetischer Hornhautnarbe und kontralateraler makulärer Toxoplasmosenarbe

Der Anteil der autologen Keratoplastiken unter allen Hornhauttransplantationen beträgt ca. 1 % [1], die Durchführung einer kontralateralen autologen Keratoplastik ist sehr selten. Hierbei wird die klare Hornhaut eines blinden oder visuell schwachen Auges, z. B. durch Netzhautpathologien oder Amblyopie, zum funktionell besseren Auge, das an einer Hornhautpathologie leidet, wie z. B. einer zentralen Hornhautnarbe, transplantiert. Die kontralaterale autologe Keratoplastik ist eine potenzielle Alternative zur homologen perforierenden Keratoplastik, jedoch ohne Risiko der immunologischen Transplantatabstoßung mit oder ohne Gefäßinvasion in das Transplantat. Es sind nur wenige Artikel über die autologe kontralaterale Keratoplastik in der Literatur zu finden und sie beschreiben meist das Ausbleiben einer Immunreaktion [2]. Bei Begleiterkrankungen des Auges wie Glaukomen [3] oder Morbus Basedow [4] werden postoperativer Endothelzellverlust und stromale Transplantatabstoßung beschrieben. Die vorliegende Arbeit berichtet über die prä- und postoperativen Befunde und den Verlauf einer autologen kontralateralen Keratoplastik bei einer jungen Patientin.

• Literatur

• 1 Bertelmann E, Hartmann C, Scherer M et al. Outcome of rotational keratoplasty: comparison of endothelial cell loss in autografts vs. allografts. Arch Ophthalmol 2004; 122: 1437-1440
• 2 Gundersen T, Calnan AF. Corneal autografts, ipsilateral and contralateral. Arch Ophthalmol 1965; 73: 164-168
• 3 Schmidt S, Holzer MP, Khoramnia R et al. Immunologisches Transplantatversagen nach autologer kontralateraler Keratoplastik. Ophthalmologe 2012; 109: 1014-1016
• 4 Martinez JD, Galor A, Perez VL et al. Endothelial graft failure after contralateral autologous corneal transplantation. Cornea 2013; 32: 745-750
• 5 Seitz B, Heiligenhaus A. Herpeskeratitis. Unterschiedliche Ausprägungsformen erfordern unterschiedliche Therapieansätze. Ophthalmologe 2011; 108: 385-398