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DOI: 10.1055/s-0034-1396037
Spieglein…
Publication History
Publication Date:
12 November 2014 (online)
„Halten Sie Ihren Chef für fähig? Kennt er / sie sich aus, hat er / sie den Laden im Griff und stimmt das Klima im Betrieb, oder nicht?“ Mit diesen Fragen wurden die Hörer eines Berliner Lokalsenders vor einiger Zeit um ihre Stellungnahme gebeten. Ausgangspunkt war, dass 85 % der Berufstätigen einen Vorgesetzten haben, wobei jeder fünfte Chef von seinen Mitarbeitern für unfähig gehalten wird. Das Umfrageergebnis zeigte nun, dass es um die Beurteilung nicht allzu schlecht steht, votierten doch 68 % für ja, also alles gut, und 17 % für nein. Nichtsdestotrotz sind immerhin fast ein Viertel der Meinung, dass ihre Chefs Defizite aufzuweisen haben. Anzunehmen ist, dass bei der „Unfähigkeit“ eher die menschliche oder Betriebsführungsebene als die fachliche gemeint war. Ich bin nicht sicher, ob sich viele Chefs wirklich dafür interessieren, was ihre Mitarbeiter über sie denken, oder ob sie mit ihrer Betriebsführung einverstanden sind oder nicht. Diese Fragestellung gehört ja zum einen auch nicht unbedingt zu den klassischen, die man sich im Laufe seines Berufslebens stellt, und zum anderen würde wohl kaum jemand von sich behaupten unfähig zu sein. Doch so ganz sollte man sich auch als gefühlt „guter“ Chef dieser Frage nicht entziehen, denn unwichtig ist es nicht, was unsere Mitarbeiter über uns denken. Sie sind schließlich die ersten, die mit den Patienten Kontakt haben, und die merken ganz schnell, ob es im Betriebsklima knirscht.
Also ran an den Spiegel und rein geschaut, ein bisschen Selbstkritik hat noch niemandem geschadet und die Mitarbeiter werden es danken.
Ihre
Cornelia Gins