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DOI: 10.1055/s-0034-1390229
Tätigkeitsspektrum des Schiffsarztes auf Forschungsschiffen – Von seltenen tropischen Erkrankungen bis zu schweren Verletzungen
Publication History
Publication Date:
29 August 2014 (online)
Die Anforderungen an Schiffsärzte unterscheiden sich auf Forschungsschiffen wesentlich gegenüber der Tätigkeit auf Kreuzfahrtschiffen. Forschungsschiffe fahren ohne Passagiere und die Besatzung setzt sich ausschließlich aus Seeleuten und Wissenschaftlern zusammen. Der niedrige Altersdurchschnitt an Bord spiegelt das zu erwartende Behandlungsspektrum wider. Gegenüber mehreren tausend Menschen auf einem modernen Kreuzfahrtschiff besteht eine Schiffsbesatzung aus 20–50 Personen. Während Seegang und die dadurch verursachte konsekutive Seekrankheit aufgrund der Stabilisatoren auf Kreuzfahrtschiffen kein Therapieschwerpunkt mehr darstellt, verhält es sich auf den wesentlich kleineren Forschungsschiffen umgekehrt. Gerade bei nicht seefesten Wissenschaftlern, die teilweise erstmalig auf großer Fahrt sind, ist die Seekrankheit häufig ein ernstes Problem, das die oftmals akribisch und langzeitig vorbereitete Forschungstätigkeit an Bord gefährdet. Die fachliche Erfahrung des Schiffsarztes auf Forschungsschiffen sollte im Gegensatz zur Passagierschifffahrt nicht hauptsächlich allgemeinmedizinisch sein, sondern sich auch auf den Forschungsschwerpunkt und die mitunter exotischen Reiseziele des Schiffes konzentrieren, da Forschungsschiffe zum Teil Seegebiete anlaufen, die fern der nächsten landgestützten medizinischen Versorgungsmöglichkeit liegen [1]. Vor dem Anheuern sollten sich Ärzte auf Forschungsschiffen genau über die Qualität der Ausrüstung an Bord sowie die potenziellen Gefahren des Einsatzgebiets informieren [2]. Diese reichen je nach Einsatzschwerpunkt des Forschungsschiffs von seltenen tropischen Infektionen bis zu schweren Extremitätenverletzungen [3].
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