Prätherapeutische Schmerzmedikation in der Frührehabilitation – Erfahrungen und praktische Anwendung

Die Schmerztherapie im Akutkrankenhaus hat sich bis zur Untersuchung von Quittan und Karner et al. 2008 in erster Linie auf die Evaluierung des Schmerzpegels bei ruhenden, immobilen Patienten bezogen. Es wurden bei 268 Patienten das Schmerzniveau mittels visueller Analogskala in Ruhe und während der Bewegungstherapie gemessen, sowie schmerzbedingte Therapieabbrüche oder Therapiemodifikationen dokumentiert. Insbesondere bei postoperativen Patientinnen und Patienten kam es zu einer hochsignifikaten Schmerzzunahme während der ersten Bewegungstherapieeinheiten. Durch die erwähnte Untersuchung wurde erstmals gezeigt, wie sich die Schmerzen im Rahmen der ersten postoperativen/posttraumatischen Mobilisierung oder Heilgymnastik im Rahmen der Frührehabilitation entwickeln und welche Auswirkungen ein hohes Schmerzniveau auf die Therapieinhalte hat.

Aufgrund der Studienergebnisse wurde am Institut für PMR des LK Wr. Neustadt in Kooperation den Physio- und Ergotherapeuten des Institutes ein Therapiealgorithmus entwickelt. Erfahrungen mit der praktischen Anwendung der „prätherapeutischen Schmerzmedikation“ im klinischen Alltag sollen in diesem Vortrag präsentiert werden.