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DOI: 10.1055/s-0034-1389541
Diagnostik bei Malignomen der Niere: der Nutzen des Kontrastmittel verstärkten Ultraschalls
Problemstellung: Die Diagnose von kleinen Nierenzellkarzinomen (renal cell carcinoma RCC) ist oft schwierig. Als Goldstandard gilt die Computertomografie (CT) mit Kontrastmittel (KM). Gehäuft treten Malignome in den degenerierten Eigennieren von Dialyse- oder nierentransplantierten Patienten auf. Besonders bei der letztgenannten Gruppe bringt die Kontrastmittelapplikation das Risiko einer Nierenfunktionsverschlechterung mit sich. Eine diesbezüglich unbedenkliche Alternative ist die kontrastverstärkte Sonografie (CEUS). Patienten und Methode: Wir analysierten retrospektiv 49 Patienten mit Malignomen an den Eigennieren oder im Nierentransplantat, die sowohl mittels KM-CT als auch mittels CEUS untersucht wurden und verglichen die Sensitivität des CEUS mit dem Goldstandard KM-CT. Bei der Sonografie wurden Raumforderungen der Nieren als malignomverdächtig eingestuft, wenn sie Kontrastmittel aufnahmen und hierbei vom residuellen Parenchym deutlich abzugrenzen waren. CEUS wurde nur bei verdächtigem Befund im B-Bild angewandt. Ergebnisse: Es fanden sich 53 Malignome bei 49 Patienten, 8 davon in Nierentransplantaten. Bei 4 chronischen Dialysepatienten detektierten wir insgesamt 6 RCC's in den Eigennieren, wobei bei 2 Patienten beide Nieren betroffen waren. Bei 17 nierentransplantierten Patienten fanden sich RCC's in den Eigennieren. In 8 (7mit KM) Fällen wurde bei CT morphologisch unauffälligen bzw. unklaren Befunden an terminal degenerierten Eigennieren erst durch die CEUS der Malignomverdacht erhärtet und konsekutiv eine operative bzw. bioptische Klärung initiiert. Die übrigen Patienten waren nierengesund oder zeigten Stadien der Niereninsuffizienz Bei 2 dieser Patienten wurde die malignomverdächtige RF erst in Kenntnis der CT Bilder sonographisch detektiert. Schlussfolgerungen: Die kontrastmittelverstärkte Sonografie ist eine nicht nur eine ergänzende Methode sondern im Fall von Kontraindikationen gegen KM – CT auch eine sensitive Alternative zur weiteren Abklärung von Nierenraumforderungen.