Ultraschall Med 2014; 35 - V18_6
DOI: 10.1055/s-0034-1389534

Elastografie subpleuraler Veränderungen – Möglichkeiten, Grenzen und Einflussfaktoren

R Kubale 1, F Frenzel 1, J Stroeder 1, A Bücker 1, P Minko 1, H Wilkens 2
  • 1Universitätsklinikum des Saarlandes – Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Homburg/Saar/DE
  • 2Universitätsklinikum des Saarlandes – Klinik für Innere Medizin V – Pneumologie, Allergologie, Beatmungs- und Umweltmedizin, Homburg/Saar/DE

Problemstellung: Neben der B-Bild-Sonografie ermöglichen elastographische Verfahren wie das Shear Wave Imaging (SVI), die Steifigkeit von Gewebe zu messen. Bereits etabliert ist die Anwendung zur Darstellung von Brusttumoren, die mit einer Sensitivität von 70,1% und Spezifität von 98,5% differenziert werden können sowie zur Ermittlung der Leberfibrose. Ziel unserer Studie war es, die Anwendbarkeit des SVI auf den subpleuralen Raum zu erarbeiten. Patienten und Methode: Anhand von 25 Probanden mit gesundem Lungenparenchym sowie 22 Patienten mit fibrosierenden Veränderungen (davon 6 einseitig transplantierte) wurden SVI-Technik (Siemens S3000) und HRCT verglichen. Angewandt wurden das quantitative SVI-Bild (Shear-wave Map), das die Gewebesteifigkeit in m/s darstellt sowie die Displacement Map (DiMap) zur farblich kodierten Abbildung der Verschieblichkeit von Geweben. Ergebnisse: In den gesunden Lungen lies sich in der DiMap eine scharfe Trennung zwischen dem gut verschieblichen Lungenparenchym und den Thoraxwandstrukturen ausmachen und bis in 5 cm Tiefe beurteilen. Falsch positive Fälle (n = 4) erklärten sich durch subpleurale Metastasen, ein Infiltrat und zu große Tiefe. In der Gruppe der Patienten mit fibrosierenden Veränderungen zeigte sich in 21/22 Fällen eine reduzierte Verschieblichkeit des Subpleuralraumes in der DiMap, welche mit den Veränderungen im HRCT korrelierte. Quantitative Messungen bei einseitig transplantierten Patienten zeigten zwar einen signifikanten Unterschied hinsichtlich der Scherwellengeschwindigkeit, im Gegensatz zur DiMap, die in über 90% der Fälle ableitbar war, waren diese Messungen jedoch nur in 71% möglich. Schlussfolgerungen: Die ersten Versuche, insbesondere an einseitig transplantierten Patienten, postulieren die Anwendbarkeit der SVI-Technik zur Diagnostik subpleuraler fibrosierender Lungenveränderungen. Insbesondere dorso-basal ist jedoch aufgrund der kräftigen Muskulatur auf falsch-positive Befunde zu achten.