Ultraschall Med 2014; 35 - V5_3
DOI: 10.1055/s-0034-1389518

Wo ist der Nervus medianus beim Karpaltunnelsyndrom am stärksten aufgetrieben? Nur an dieser Stelle ist die Querschnittsmessung aussagekräftig

B Forster 1, I Forster 2
  • 1Handchirurgische Praxis, Winterthur/CH
  • 2Kinderspital, Zürich/CH

Problemstellung: Die meisten Publikationen über die ultrasonographische Beurteilung eines Karpaltunnelsyndroms empfehlen als anatomischen Referenzpunkt das Os pisiforme. Anatomie und biomechanische Daten zeigen jedoch, dass die Lage des Os pisiforme und der Ort der maximalen Kompression des Nervus medianus stark variieren. Patienten und Methode: Wir haben an 500 unselektionierten Patienten mit Verdacht auf ein Karpaltunnelsyndrom den Ort der größten Querschnittsfläche des Nervus medianus und das Os pisforme verglichen. Ergebnisse: Das Os pisiforme ist nicht als antomische Referenz für die Messung der Querschnittsfläche des Nervus medianus bei Verdacht auf ein Karpaltunnelsyndrom geeignet. Nur die multiple Querschnittsmessung erlaubt eine zuverlässige Beurteilung des Schweregrades eines Karpaltunnelsyndroms. Schlussfolgerungen: Die Messung der Querschnittsfläche des Nervus medianus kann sich nicht auf einen anatomischen Referenzpunkt stützen. Untersuchungen die das Os pisiforme als Ebene der Messung benutzen, sind mit Vorbehalt zu werten. Nur eine Messung von multiplen Ebenen ermöglicht verlässliche Resultate.