Ultraschall Med 2014; 35 - V5_2
DOI: 10.1055/s-0034-1389517

Sonoelastographische Befunde nach Karpaltunnel Injektionen

K Gautsch 1, I Sporer 1, T Auer 1, M Kastlunger 1, W Jaschke 1, A Klauser 1
  • 1Medizinische Universität Innsbruck, Innsbruck/AT

Problemstellung: Es werden sonoelastographische Farb maps des perineuralen Gewebes bei Karpaltunnel-Syndrom- Patienten und gesunden Freiwilligen verglichen und es werden die Ergebnisse in diesem Areal vor und unmittelbar nach Injektion in den Karpaltunnel mittels Sonoelastogrpahie analysiert. Patienten und Methode: Wir untersuchten bei 15 gesunden Freiwilligen beide Hände (sieben Männer, acht Frauen, Durchschnittsalter 60,1 Jahre, zwischen 41 – 88 Jahren) und bei 70 Patienten mit symptomatischem Karpaltunnelsyndrom 72 Hände (24 Männer, 46 Frauen, Durchschnittsalter 54,2 Jahre, zwischen 24 – 83 Jahren). Die sonoelastographische Farbverteilung wurde im perineuralen Gewebe zwischen dem Nervus medianus und den angrenzenden Beugesehnen beurteilt. Die Farbelastogramme wurden mit folgendem System bewertet: Grad 1 als rot (am weichsten), Grad 2 als gelb (weich), Grad 3 als grün (hart), Grad 4 als blau (am härtesten). Die Patienten wurden mit einer Kortikosteroid Injektion behandelt und unmittelbar nach der Injektion mit der Sonoelastografie wieder beurteilt. Ergebnisse: Die Farbbeurteilung des perineuralen Areals von Karpaltunnel-Syndrom- Patienten war Grad 3, 3,1+-0,3 (im Mittel +-95% Cl), was härter war, als das von gesunden Freiwilligen (Grad 1, 1,9+-0,4) (P < 0,0001). Unmittelbar nach der Injektion wurde die Ausbreitung der injizierten Flüssigkeit als weichere Erscheinung beobachtet (Grad 1, 1,4+-0,2) (P < 0,0001). Schlussfolgerungen: Das perineurale Areal, das den Nervus medianus bei Karpaltunnel-Syndrom- Patienten umgibt, war härter als das bei gesunden Freiwilligen. Wir konnten die Ausbreitung der injizierten Flüssigkeit in den Karpaltunnel mit einem Weicherwerden nach der Injektion mittels der Sonoelastografie beurteilen.