Sonographische Querschnittsvermessungen bei Karpaltunnelsyndrom Patienten: Können die Delta und die Verhältnisberechnungen den Schweregrad voraussagen, verglichen mit der Elektroneurografie (ENG)?

Problemstellung: Es gilt, die Rolle des hochauflösenden Ultraschalls zu evaluieren, in der Voraussage des Schweregrades eines Karpaltunnelsyndroms, verglichen zur ENG. Patienten und Methode: 643 Handgelenke von 427 Karpaltunnelsyndrom Patienten (325 Frauen und 102 Männer) im Alter von 17 – 90 Jahren (57,9+-14,7 im Mittel +-Std.) wurden in diese Studie eingeschlossen. Das Karpaltunnelsyndrom wurde klinisch diagnostiziert und mittels ENG bestätigt. Die Querschnittsmessungen des Nervus medianus wurden in Höhe des Karpaltunnels und weiter proximal auf Höhe des Musculus pronator quadratus durchgeführt. Zwei Parameter wurden berechnet; das Delta der Querschnittsmessung, welches die Differenz zwischen der proximalen und der distalen Messung ist und das Verhältnis der Querschnittsmessung, das sich durch Teilung der distalen durch die proximale Querschnittsmessung berechnet. Ergebnisse: Die Patienten wurden in 3 Gruppen klassifiziert (mild, mäßig und schwer) in Anlehnung zum Schweregrad der ENG. Die mittlere Querschnittsmessung betrug (12,5, 14,7, und 18,8 mm²), die mittlere Delta Querschnittsmessung betrug (4,2, 6,95, und 10,7), und die mittlere Verhältnis- Querschnittsmessung betrug (1,5, 1,95, und 2,4) in allen Gruppen, jeweils mit einem signifikanten Unterschied (p < 0,001). Der Schwellwert der Querschnittsvermessung war 6 und 9 mm² zwischen den Gruppen 1 und 2, während der Schwellwert 1,7 und 2,2 der Verhältnismessung war. Schlussfolgerungen: Durch Implementierung von Schwellwerten für beide berechnete Parameter zeigte der hochauflösende Ultraschall die Fähigkeit, den Schweregrad eines Karpaltunnelsyndroms, verglichen zur ENG, vorherzusagen, wenngleich sich der Delta Schwellwert als genauer erwies.