Ultraschall gezielte Interventionen – Trainingsphantome in der medizinischen Ausbildung

Problemstellung: Ultraschall gezielte Interventionen gehören zu der täglichen Routine verschiedenster medizinischer Fachgebiete. Das Trainieren dieser Fertigkeiten ist derzeit nicht verpflichtend im medizinischen Curriculum. Zahlreiche Studien mit kleinen Teilnehmerzahlen haben gezeigt, dass fokussiertes Üben im Ultraschall in der studentischen Ausbildung zielführend ist und nahezu gleiche Ergebnisse wie bei Ausbildungsärzten zeigt. Wir präsentieren unsere Erfahrungen im Training Ultraschall gezielter Interventionen mittels peer teaching und zwei selbst gebauten Phantomen zur Simulation einer Ultraschall gezielten Biopsie und Punktion. Patienten und Methode: 10 Studierende ohne Vorerfahrungen im Ultraschall und 7 erfahrene Studierenden erhielten zwei unterschiedliche Aufgaben. Bei der Biopsie wurde ein Einmal-Biopsiegerät von HistoCore mit 18 Gauche verwendet. Evaluationen zur positiven Absolvierung, der Ausführungszeit, sowie der Anzahl der Versuche vor und nach peer teaching wurden mittels eines Fragebogens erhoben. Zwei Radiologen beobachteten dabei die Durchführung.

Ergebnisse: Studierende ohne Vorerfahrungen wählen bei ihrer ersten Punktion oder Biopsie bevorzugt die „out of plane“ Technik und brauchen eine hohe Anzahl von Versuchen. Sie überschätzen sich in der Zielsicherheit, während erfahrene Studierende mittels „in plane“ Technik sicherer in der Nadelführung und erfolgreicher im Endergebnis sind. Nach gezieltem, kurzem peer teaching zeigt sich eine starke Lernkurve beider Gruppen mit schnellerer Durchführung der Intervention und wesentlich besserer Zielsicherheit. Schlussfolgerungen: Die Evaluationen zeigen, dass Ultraschall gezielte Interventionen in der studentischen Ausbildung gelehrt werden sollten, da Anfänger sich in der Intervention überschätzen. Ultraschallphantome sind hierbei eine sinnvolle Anwendung sowohl bei erfahrenen Studierenden als auch Anfängern ohne Vorkenntnisse. Sie bereiten die Studierenden optimal auf die tägliche Praxis und deren erfolgreicher Realisierung am Patienten in der postgraduellen Ausbildung vor.