Ultraschall Med 2014; 35 - P2_2
DOI: 10.1055/s-0034-1389496

Bedside-Ultraschall im mobilen Palliativteam

S Hackspiel 1, O Gehmacher 1, B Schwärzler 1, A Wüstner 1
  • 1Landeskrankenhaus Hohenems, Hohenems/AT

Problemstellung: Wesentliches Ziel der Palliativmedizin ist eine optimale Symptomkontrolle. Eine gezielte und rasche Behandlung bedarf einer differenzierten, jedoch möglichst wenig belastenden Diagnostik. Im mobilen Palliativteam stehen den Ärzten zwei tragbare Ultraschallgeräte (V-Scan, Sono Site 180 plus) zur Verfügung, wodurch auch zu Hause eine Ultraschalluntersuchung direkt am Krankenbett möglich ist. Patienten und Methode: Seit November 2013 wird im mobilen Palliativteam eine prospektive Beobachtungsstudie für 12 Monate durchgeführt. Dabei werden alle Ultraschalluntersuchungen hinsichtlich Indikation, Ergebnis und Konsequenz für den Patienten evaluiert. Von November 2013 bis Mai 2014 wurde bisher bei 70 Einsätzen bei insgesamt 38 Patienten der Ultraschall als Untersuchungsmethode herangezogen. Der Großteil der Patienten (n = 33) litt an einer malignen Grunderkrankung. Ergebnisse: Hauptindikation für eine bettseitige Ultraschalluntersuchung stellte Atemnot (n = 40), gefolgt von Schmerzen (n = 19) dar. Ein Großteil der Untersuchungen resultierte in einer direkten therapeutische n Konsequenz. Dabei wurden 24 entlastende Pleurapunktionen und 21 entlastende Aszitespunktionen durchgeführt. Sonstige therapeutische Konsequenzen stellten v.a. Änderungen der medikamentösen Therapie (n = 10) dar, bspw. Einleitung einer Antibiose aufgrund einer Pneumonie. Zwei Mal wurde auf Grund des Untersuchungsergebnisses eine Einweisung ins Krankenhaus veranlasst. Schlussfolgerungen: Die Bedside-Sonografie ist für den Einsatz im häuslichen Setting eine für den Patienten wenig belastende Untersuchungsmethode, für die therapeutische Konsequenz jedoch von deutlichem Stellenwert. Ein großer Vorteil liegt in der Möglichkeit einer direkten, ultraschallgestützten Intervention, zumeist im Sinne einer Entlastungspunktion. Dadurch kann zumeist eine Einweisung ins Krankenhaus vermieden und die Betreuung sowie optimale Symptomkontrolle in häuslicher Umgebung erleichtert werden.