Ultraschall Med 2014; 35 - V5_4
DOI: 10.1055/s-0034-1389489

Ramus superficialis nervi radialis – US gezielte perineurale Infiltration mit anatomischer Korrelation

S Meng 1, I Tinhofer 2, WJ Weninger 2, W Grisold 1
  • 1KFJ Spital, Wien/AT
  • 2Medizinische Universität Wien, Wien/AT

Problemstellung: Ziel dieser Studie war es, die US-gezielte perineurale Infiltration des Ramus superficialis des Nervus radialis (RSNR) an nicht fixiertem Leichenmaterial als potenzielle Therapieoption beim Wartenberg Syndrom zu untersuchen. Patienten und Methode: Mittels US wurden 21 Arme von 11 nicht fixierten Leichen untersucht. US gezielt wurde perineural Tinte unmittelbar proximal des Unterarmfasziendurchtritts des RSNR injiziert. Danach wurde mittels Präparation der lokalen Verhältnisse die Verteilung der Tinte ausgewertet. Ergebnisse: Mittels US ist es möglich die unterschiedlichen Abschnitte sowie deren Verhältnis zur Unterarmfaszie des RSNR zu unterscheiden. In allen Armen konnte der subfasziale Abschnitt vollständig gefärbt werden. In einem Fall wurden nur 75% des subfaszialen Abschnittes gefärbt. In 57% durchdrang die subfaszial applizierte Tinte die Faszie und erreichte so auch das subkutane Kompartment. Schlussfolgerungen: Mittels US ist es möglich, die verschiedenen Segmente des RSNR zu untersuchen und voneinander zu unterscheiden. Unter US Führung ist es möglich, sicher eine Flüssigkeit um den RSNR zu applizieren. Wenn sowohl der subkutane als auch der subfasziale Abschnitt des RSNR perineural infiltriert werden sollen, wäre die Platzierung zweier Injektionsdepots notwendig, da die Unterarmfaszie eine Barriere für perineural injizierte Flüssigkeiten darstellt. Allerdings müssen die Ergebnisse dieser Arbeit noch mit einer klinischen Studie bestätigt werden.