Ultraschall Med 2014; 35 - V14_3
DOI: 10.1055/s-0034-1389469

Kontrastverstärkte Nahfeld-Sonografie des subcutanen Fettgewebes

A Paul 1, W Kratzer 1, S Öztürk 1, MM Hänle 1, T Gräter 1
  • 1Universitätsklinikum Ulm, Ulm/DE

Problemstellung: Die Untersuchung der Durchblutung des subkutanen Fettgewebes soll zum Verständnis der Adipositas und deren Therapiemöglichkeiten beitragen. Der Kontrastmittelultraschall etabliert sich hier zunehmend als minimalinvasive Untersuchungsmethode. Ziel der Arbeit war der quantitative Vergleich der Durchblutung des subkutanen Fettgewebes mittels zweier unterschiedlicher High-End-Ultraschallsysteme und die Evaluation unterschiedlicher Kontrastmitteldosierungen. Patienten und Methode: An 23 gesunden Probandinnen (Alter 37,2 ± 14 Jahre, BMI 29,3 ± 9,0 kg/m2), die mindestens ein cm subkutanes Fettgewebe aufwiesen, wurde mittels Kontrastmittel-Ultraschall die Durchblutung des subkutanen Fettgewebes mit einem 9 – 3 MHZ Linearschallkopf Philips iU22 und einem13 – 5 MHZ Linearschallkopf Hitachi HV Ascendus als Videosequenz erfasst. Diese wurden quantitativ mit VueBox™ (Bracco, Schweiz) und QLAB (Philips, Deutschland) ausgewertet. Ergebnisse: Die Ergebnisse zeigen dosierungsunabhängig einen signifikanten Unterschied für Auswertungen mit einer geräteimmanenten und einer geräteunabhängigen Software für Peak-Enhancement (p < 0,0001) und Time-To-Peak (p = 0,0052, p = 0,0038). Die Fettgewebsdicke zeigte sich für unterschiedliche Kontrastmittelkonzentrationen von 1,5 ml (p = 0,0034, p = 0,0389), 2,4 ml (p = 0,0031, p = 0,0482) und bedingt für 4,8 ml (p = 0,0157) SonoVue® als signifikanter Parameter mit Einfluss auf Peak-Enhancement bei Untersuchungen mit dem L9 – 3 MHz Linearschallkopf. Ein Zusammenhang zwischen Kontrastmittelkonzentrationen und messbarer Schallintensität konnte nicht bestätigt werden (1,5 ml SonoVue® PE 25,5 ± 6,5 dB; 2,4 ml SonoVue® 27 ± 6,0 dB: 4,8 ml SonoVue® 31,0 ± 5,7 dB). Schlussfolgerungen: Die Studie soll dazu beitragen vergleichende Studien an Geräten verschiedener Hersteller innerhalb eines Forschungszentrums oder in Multicenter-Studien durchführen zu können. Die Ergebnisse zeigen, dass verschiedene Erfassungs- und Analysemodalitäten sowie die applizierten Kontrastmittelkonzentrationen einen Einfluss auf die quantitative Auswertung und somit Interpretation der Ergebnisse haben und entsprechend bei der Planung von Studien berücksichtigt werden müssen.