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DOI: 10.1055/s-0034-1389439
Beurteilung der normalen fetalen Cortexentwicklung mittels 3D-Ultraschall
Problemstellung: Ziel der Arbeit war es, den dynamischen Prozess der fetalen Großhirnentwicklung mittels 3D-Ultraschall zu beurteilen. Das Ausmaß der Gyrierung sollte mittels einer Grad-Einteilung vorgenommen werden. Weiterhin sollten Normkurven für die Tiefe der Insula, der Fissura Sylvii wie auch des Sulcus parietooccipitalis, und des Sulcus calcarinus für das II. und III. Trimenon entwickelt werden. Patienten und Methode: 500 Patientinnen mit einer normalen Einlingsschwangerschaft wurden innerhalb eines Zeitraums von 4 Jahren mittels transvaginaler oder transabdominaler 3D-Sono-grafie zwischen 15 und 40 Schwangerschaftswochen (SSW) untersucht. Aus den gespeicherten Hirnvolumina wurden axiale, coronare und sagittale Schnittebenen für die Beurteilung der Hirnentwicklung verwendet. Die Entwicklung der Gyrierung wurde mittels einer Gradeinteilung von 0 – 5 nach Pistorius et al.1 beurteilt. Die Messung der Insula und der Fissura Sylvii wurde in der standardmäßigen transventrikulären axialen Schnittebene vorgenommen. Die Messung des Sulcus parietooccipitalis erfolgte in einer Ebene, die oberhalb und parallel zur transthalamischen Ebene lag. Die Messung des Sulcus calcarinus wurde in einer coronaren Schnittebene durch die Fossa posterior vorgenommen. Ergebnisse: Die Entwicklung der einzelnen Hirnstrukturen folgt einem bestimmten Zeitplan. Die frühesten Cortexveränderungen konnten mit 17 SSW beobachtet werden. Dies betraf zuerst die Fissura Sylvii. Der Sulcus parietooccipitalis zeigte sich mit 19 SSW, der Sulcus calcarinus mit 23 SSW. Die Tiefe der gemessenen Strukturen nahm mit fortschreitendem Schwangerschaftsalter zu. Schlussfolgerungen: Die genaue Kenntnis der normalen fetalen Großhirnentwicklung und ein stan-dardisiertes Vorgehen bei der neurosonographischen Untersuchung stellen die Grundlage für einen gezielten Nachweis oder Ausschluss einer Fehlentwicklung des Großhirns dar.
Literatur: 1. Pistorius LR et al. Ultrsound Obstet Gynecol 2010;36:700 – 708