Ultraschall Med 2014; 35 - P4_12
DOI: 10.1055/s-0034-1389405

Ultraschallausbildung an deutschsprachigen Universitäten: Wo stehen wir und wo soll es hingehen?

F Recker 1, V Blank 2, H Diederich 3, S Huckauf 2, F Lindner 4, M Minier 5, B Neubauer 6, A Wielandner 6, A Sachs 6
  • 1Sono4Students, Bonn/DE
  • 2Universität Leipzig, Leipzig/DE
  • 3Universität Mannheim, Mannheim/DE
  • 4Universitätsklinikum Leipzig, Department für Innere Medizin, Neurologie und Dermatologie, Leipzig/DE
  • 5Universität Innsbruck, Innsbruck/AT
  • 6Medizinische Universität Wien, Wien/AT

Problemstellung: Der Ultraschall besitzt im klinischen Alltag einen hohen Stellenwert. Er unterliegt einer ständigen Weiterentwicklung und ergänzt immer mehr klinische Untersuchungen und Interventionen. Die Sonografie stellt ein nützliches und für den Patienten wenig belastendes Untersuchungsverfahren dar, um schnell Verdachtsdiagnosen zu erhärten oder Differentialdiagnosen auszuschließen. Trotz der immensen Bedeutung der Ultraschalluntersuchung gibt es bisher nur an wenigen Universitäten Bemühungen eine umfassende und organisierte Ultraschalllehre in das Curriculum zu verankern, obwohl der Ultraschall ein bedeutendes klinisches Werkzeug darstellt. Patienten und Methode: Ziel der Studie war es im Rahmen einer länderübergreifenden Umfrage eine vollständige Erhebung der sonographischen Ausbildung an den deutschen und österreichischen Universitäten durchzuführen und somit ein aktuelles Abbild der Ausbildungslandschaft mit den verschiedensten Schulungsmodellen zu erhalten. Hierfür wurde ein standardisierter Fragebogen entwickelt. Ergebnisse: Die studentische Ausbildung im Ultraschall ist sowohl im Pflichtcurriculum, sowie im Wahlangebot an deutschen und österreichischen Universitäten zeitlich sehr knapp bemessen. Besonders die praktischen Übungen werden, wenn existent, an den meisten Universitäten in zu großer Gruppenanzahl und mit zu wenigen Kurseinheiten gelehrt. Es zeichneten sich vier verschiedene Ausbildungsmodelle ab, die sich zwischen reiner „Pflichtlehre“ in den bildgebenden Fächern und fest in das Curriculum verankerten eigenständigen Pflichtkursen für alle Studierenden abgrenzen. Bisher bieten nur wenige Universitäten eine Ultraschallausbildung für all ihre Studierenden verpflichtend an. Schlussfolgerungen: Eine Kombination aus vorlesungsbasierter theoretischer Ausbildung mit strukturierten praktischen Übungseinheiten in Kleingruppen mit einer maximalen Gruppengröße von 5 Studierenden stellt eine sinnvolle Ausbildung im Studium als Vorbereitung auf die klinische Anwendung dieser wichtigen Bildgebungsmodalität in unterschiedlichen Fachrichtungen dar. Es zeigte sich, dass hierbei studentische Tutoren sinnvoll eingesetzt werden können.