Ultraschall Med 2014; 35 - V9_1
DOI: 10.1055/s-0034-1389383

Die korbartige Hypervaskularisation in der Doppler-Endosonografie: ein hochspezifisches Kriterium für die Detektion von Gastrointestinalen Stromatumoren

H Neye 1, K Mönkemüller 2, R Hiersemann 3, S Rickes 3
  • 1HELIOS Klinikum Emil von Behring Berlin, Berlin/DE
  • 2University of Alabama at Birmingham, Birmingham/US
  • 3HELIOS Bördekrankenhaus, Oschersleben/DE

Problemstellung: Der endoskopische Ultraschall (EUS) besitzt eine hohe Bedeutung in der Diagnostik subepithelialer Läsionen des Gastrointestinaltraktes. Die Unterscheidung zwischen Gastrointestinalen Stromatumoren (GIST) von anderen malignen oder benignen Läsionen (Non-GIST) ist jedoch limitiert. Wegen der Entwicklung effektiver onkologischer Therapien besteht eine Notwendigkeit für ein bildgebendes Verfahren zur Diagnostik und Verlaufskontrolle von GIST. In den letzten Jahren gewann die endoskopische Dopplersonografie (Doppler EUS) zur Unterscheidung zwischen GIST und Non-GIST zunehmend an Bedeutung. Aus diesem Grund initiierten wir eine prospektive Studie, um Kriterien der Doppler EUS in der Detektion von GIST zu evaluieren. Patienten und Methode: Prospektiv wurden 31 Patienten (19 Frauen, 12 Männer) mit subepithelialen Läsionen (n = 32) mit der EUS-Plattform Olympus GF-UCT140 und HDI 5000 untersucht. Sämtliche Doppler EUS wurden von einem erfahrenen Untersucher in Unkenntnis der histologischen Befunde durchgeführt, wobei ausschließlich zuvor definierte Ultraschallparameter verwendet wurden. Alle Tumoren wurden histologisch gesichert. Die statistische Auswertung erfolgte mit dem exakten Chi-Quadrat-Test nach Fisher (Signifikanzniveau: p-Wert unter 0,05). Die Studie wurde unter strikter Berücksichtigung der Leitlinien der Good Clinical Practice sowie der Deklaration von Helsinki durchgeführt. Ergebnisse:

Siehe Tabelle 1. Die korbartige Hypervaskularisation in der Doppler EUS ist ein hochspezifisches Kriterium in der Differenzierung von Gastrointestinalen Stromatumoren von anderen malignen oder benignen Läsionen (Non-GIST).

Tab. 1: Ergebnisse der Doppler EUS

Kriterium

GIST präsent

GIST fehlend

Non-GIST präsent

Non-GIST fehlend

p-Wert

Detektion von Gefäßen

10

0

14

8

0,035

Zuführendes Gefäß

9

1

7

15

0,006

Korbartige Hypervaskularisation

9

1

4

18

0,0002

Schlussfolgerungen: Die Differenzierung von GIST gegenüber anderen malignen oder benignen subepithelialen Läsionen besitzt für die Behandlung dieser Tumoren eine hohe Bedeutung. Mit dieser prospektiven Studie wurden diagnostische Kriterien der Doppler EUS evaluiert. Die Ergebnisse zeigen, die korbartige Hypervaskularisation ist ein hochspezifisches Kriterium zur Detektion von GIST.