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DOI: 10.1055/s-0034-1389349
Stellt das pulmonal metastasierte Rektumkarzinom eine andere Tumorentität als das pulmonal metastasierte Kolonkarzinom dar?
Zielsetzung: Intension dieser Studie war die Überprüfung der Hypothese, ob das pulmonal metastasierte Rektumkarzinom das gleiche Metastasierungsmuster und Überleben aufweist wie das pulmonal metastasierte Kolonkarzinom.
Methode: Es wurden retrospektiv die prospektiven Daten bei 165 Patienten mit kolorektalem Karzinom, die von 1999 bis 2009, in kurativer Absicht an pulmonalen Metastasen operiert wurden untersucht. Bei allen Patienten wurde eine systematische Lymphknotendissektion durchgeführt. Es wurde die Primärtumorlokalisation im Kolon mit der des Rektums verglichen.
Ergebnis: Das mediane Überleben für alle Patienten lag bei 64 Monaten. Insgesamt hatten 58,2% der Patienten ein Rektumkarzinom als Primärtumor. Patienten mit einem pulmonal metastasiertem Rektumkarzinom zeigten ein signifikant schlechteres Überleben (40 Monate vs. 92 Monate, p < 0,001). Rektumkarzinome sind häufiger mit Lymphknotenmetastasen (30,2% vs. 11,6%, p = 0,005), multiplen Lungenmetastasen (57% vs. 44%, p = 0,03) und einem kürzeren krankheitsfreien Intervall (< 36 Monate) (61% vs. 56%, p = 0,10) assoziiert. Auch in der multivariaten Analyse bleibt das Rektumkarzinom ein unabhängiger Prädiktor für das Überleben (p = 0,001; HR = 2,93).
Schlussfolgerung: Die Metastasenresektion bei kolorektalen Primärtumoren ist ein etabliertes Verfahren im Rahmen multimodaler Therapiekonzepte. Pulmonal metastasierte Rektumkarzinome stellen eine eigenständige Tumorentität dar. Bei einer Primärtumorlokalisation im Rektum ist aufgrund hoher Prävalenz von Lymphknotenmetastasen eine systematische Lymphknotendissektion zu fordern.