Zentralbl Chir 2014; 139 - PO_1_8
DOI: 10.1055/s-0034-1389338

Dysphagia Lusoria – Ein seltenes Krankheitsbild mit unterschiedlicher operativer Strategie

S Oguzhan 1, S Bölükbas 1, S Sponholz 1, N Kudelin 1, M Schirren 1, J Schirren 1
  • 1Dr. Horst Schmidt Klinik Wiesbaden

Zielsetzung: Die Arteria lusoria ist eine seltene Ursache für Dysphagie. In der Literatur wird die alleinige Ligatur der Arteria lusoria am Aortenbogen mit Resektion der Gefäßes und distaler Ligatur als ausreichend beschrieben. Ziel dieser Arbeit ist einen Überblick über die Therapieverfahren und Symptome anhand von 2 Fallbeispielen zu geben.

Methoden: Die Daten von 2 Patienten wurden retrospektiv hinsichtlich Symptomen, Diagnostik und Therapieverfahren im Kontext der vorhandenen Literatur untersucht. Ergebnisse: Bei den untersuchten Patienten entsprang A. lusoria hinter der linken A. subclavia aus dem Aortenbogen und drückte hierdurch den Ösophagus an die Trachea. Dies führte bei bei den Patienten zu Dysphagie. Eine Patientin war zum Zeitpunkt der Operation 11 Monate, die andere 14 Jahre alt. Die 11 Monate alte Patientin kam als hypotrophes Neugeborenes zur Welt und konnte nur durch Sondenernährung in einen eutrophen Ernährungszustand gebracht werden. Neben der Dysphagie bestand eine chronische Aspiration, die zu rezidivierenden Bronchitiden und Aspirationspneumonien führte. Bei der anderen Patientin trat die Dysphagie erst im Alter von 14 Jahren auf. In der Literatur wird ein operatives Verfahren bei symptomatischen Patienten empfohlen. Es gibt vielfältige Operationstechniken, führend ist hier die Ligatur der A. lusoria und die Versorgung über Kollateralkreisläufe. Bei den zwei Patientinnen führten wir eine Re-Anastomisierung der A. subclavia dextra an die A. carotis communis über eine rechtsseitige Thorakotomie durch. Das obere Mediastinum wurde breit eröffnet. Der Ösophagus wurde vollständig mobilisiert. Der Truncus brachiocephalicus wurde aus dem Aortenbogen abgesetzt. Eine Re-Anastomisierung erfolgte End-zu-Seit in die A. carotis communis. Mortalität und Morbidität traten nicht auf. Bei beiden Patientinnen wurde die Dyphagie beseitigt,

Schlussfolgerungen: Die arterielle Rekonstruktion verbessert die Durchblutung der rechten oberen Extremität. Dieses Vorgehen wird mit den Ergebnissen in der Literatur verglichen. Die Rekonstruktion ist nicht mit einer höheren Mortalität und Morbidität vergesellschaftet.