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DOI: 10.1055/s-0034-1389332
Lungen- und Lebermetastasen bei kolorektalen Karzinomen: Ein Ausschlusskriterium für die Metastasenresektion?
Hintergrund:
Die Rolle der Resektion pulmonaler und hepatischer Metastasen des kolorektalen Karzinoms wird kontrovers diskutiert. In dieser Studie wurde das Langzeitüberleben von Patienten mit pulmonaler und hepatischer Metastasen des kolorektalen Karzinoms untersucht.
Methodik:
Es wurden retrospektiv die prospektiven Daten bei 165 Patienten mit kolorektalem Karzinom, die von 1999 bis 2009, in kurativer Absicht an pulmonalen Metastasen oder pulmonal-hepatischen Metastasen operiert wurden, untersucht.
Ergebnis:
Von den 165 Patienten war bei 113 Patienten das kolorektale Karzinom in die Lunge metastasiert (68,5%). Bei 13 Patienten fand eine synchrone Metastasierung in Leber und Lunge statt (7,9%). Bei den restlichen 39 Patienten fand die Metastasierung metachron in Leber und Lunge statt (23,6%). Von den 52 Patienten wurden 44 Patienten zuerst wegen ihren Lebermetastasen reseziert und 8 Patienten zuerst wegen ihren Lungenmetastasen reseziert. Bei 25 Patienten war 1 Lebermetastase (15,2%) und bei 29 Patienten >= 2 Lebermetastasen zu finden. Von den 113 Patienten, die ausschließlich Lungenmetastasen hatten, entwickelten 29 thorakale Lymphknotenmetastasen (25,7%). Unter den 39 Patienten mit metachronen Leber- und Lungenmetastasen waren 7 befallen (17,9%). Bei den 13 Patienten mit synchronen Leber- und Lungenmetastasen war 1 Patient mit Lymphknotenmetastasen (7,7%). Das mediane Überleben für alle Patienten lag bei 64 Monaten. Keinen signifikanten Einfluss auf das Überleben zeigte die Metastasierungsart bei syn- oder metachronen Lungen- und Lebermetastasen (nur Lunge 78 Monate, metachron Leber/Lunge 74 Monate, synchron Leber/Lunge 63 Monate p = 0,527).
Schlussfolgerung:
Patienten mit Leber- und Lungenmetastasen profitieren von einer
Metastasenresektionesektion. Eine Lungen- und Lebermetastasierung stellt keine Kontraindikation für eine Metastasenresektion dar.