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DOI: 10.1055/s-0034-1389289
Minimal-invasive Rippenosteosynthese mit intramedullären Metall-Splints bei instabiler Rippenserienfraktur – Therapiealgorithmus und erste klinische Erfahrungen
Hintergrund: Die chirurgische Rippenosteosynthese bei instabilen Rippenserienfrakturen gewinnt in letzter Zeit zunehmend an Bedeutung. Im Vergleich zur klassischen konservativen Behandlung führt die chirurgische Intervention zu einer Reduktion der Pneumonie-Rate und Mortalität. In der vorliegenden Arbeit wird ein Therapiealgorithmus zur minimal-invasiven Rippenosteosynthese mit den ersten klinischen Erfahrungen beschrieben. Methodik: In einer retrospektiven Studie wurden alle Patienten analysiert, bei denen zwischen 08/2012 und 03/2014 eine Rippenosteosynthese bei instabiler Rippenserienfraktur mittels intramedullärer Splints (MatrixRIB®, Sytnhes Deutschland) durchgeführt wurde. Alle Patienten erhielten präoperativ eine CT-Thorax-Untersuchung. Die prä- und postoperativen Schmerzen wurden anhand der VAS erfasst. Ergebnisse: Bei 10 Patienten (8 männliche, 2 weibliche) im durchschnittlichen Alter von 54 (30 – 75) Jahren wurde nach traumatischer Rippenserienfraktur eine Rippenosteosynthese mittels intramedullärer Splints durchgeführt. Durchschnittlich lag eine Fraktur von 4 (2 – 10) Rippen vor. Die mittlere Operationsdauer betrug 58 (31 – 90) Minuten. Intraoperativ erfolgte zunächst eine single-Port VATS zur Exploration der Thoraxhöhle und genauen Lokalisierung der Rippenfrakturen. Anschließend wurden über eine 2 cm messende Incision über den dislozierten Rippen durchschnittlich 3 (1 – 5) intramedulläre Splints unter thorakoskopischer Sicht eingesetzt. Bei 4 Patienten mussten Lungenteilresektionen aufgrund von Parenchymverletzungen durch die Frakturenden vorgenommen werden. Bei einem Patienten musste eine Zwerchfellläsion übernäht werden. Der postoperative Verlauf und die Wundheilung gestalteten sich in allen Fällen komplikationslos. Die durchschnittliche Krankenhausverweildauer betrug 5 (4 – 7) Tage. Bei allen Patienten konnte eine exzellente Stabilisierung der Thoraxwand erreicht werden. Des Weiteren zeigte sich postoperativ eine signifikante Schmerzreduktion anhand der VAS (8,1 präoperativ vs. 2,3 postoperativ, p = 0,001, t-Test). Schlussfolgerungen: Bei instabiler Rippenserienfraktur mit dislozierten Fragmenten stellt die oben beschriebene, mininal-invasive Rippenosteosynthese mittels intramedullärer Splints ein einfaches und vor allem sicheres Verfahren dar und gewährleistet eine hervorragende Thoraxwandstabilisierung. Die intramedullären Splints können im Vergleich zu den winkelstabilen Platten über kleinere Incisionen eingebracht werden und verursachen daher ein geringeres operatives Trauma. Eine signifikante Reduktion der Schmerzen kann durch diese Methode erzielt werden.