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DOI: 10.1055/s-0034-1388597
Die Korrelation der Beckenbodendysfunktion der Frau mit der Hiatusfläche in der 3D-Sonografie
Fragestellung: Besteht ein Zusammenhang von sonographischer Hiatus-Fläche mit der Wahrscheinlichkeit von Beckenbodenfunktionsstörungen der Frau?
Methodik: 246 Frauen mit Beckenbodendysfunktionen wurden in eine retrospektive Studie eingeschlossen. Die Hiatusfläche wurde standardisiert unter maximalem Valsalva mittels 3D-Perineal-Sonografie gemessen.
Es wurden neben Alter und Parität die Symptome Belastungsharninkontinenz, Harndrang, Deszensus genitalis sowie sonographisch-nachweisbare Levatordefekte erfasst.
Zur statistischen Analyse wurden t-Tests zur Korrellation von Hiatusfläche und Beckenbodendysfunktionen sowie eine ROC- Kurven- Analyse durchgeführt.
Ergebnisse: 134 Patientinnen (54,4%) litten unter Belastungsharninkontinenz, 175 (71,1%) unter Drang, 121 Patientinnen (49,1%) zeigten einen Deszensus. Die Hiatusfläche betrug durchschnittlich 28,69 cm2. Die Hiatusflächen der jeweiligen Symptom-Gruppen waren normalverteilt.
Die ICC Analyse von intra- und inter-observer Variabilität zeigte eine hohe Reproduzierbarkeit der Messungen.
Sowohl Patientinnen mit Levatordefekten als auch Patientinnen mit Deszensus zeigten statistisch signifikant größere Hiatusflächen (jeweils p < 0,001). Die Durchführung einer ROC-Analyse für die Hiatusfläche bei Prolaps ergab eine AUC von 0,755.
Mittels Youden-Analyse wurde für Prolaps ein cut-off von 27,53 cm2 für die Hiatusfläche bestimmt (Sensitivität 0,70; Spezifität 0,69). Wider Erwarten zeigte sich für Belastungsinkontinenz eine im Vergleich zu kontinenten Patientinnen kleinere Hiatusfläche.
Schlussfolgerung: Die Hiatusfläche in der 3D-Urogenital-Sonografie stellt einen reproduzierbaren diagnostischen Parameter dar.
Als cut-off für Prolaps zeigte sich in unserem Kollektiv eine Hiatusfläche von 27,53 cm2.