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DOI: 10.1055/s-0034-1388432
Einfluss des HPV-Status auf die Rezidivhäufigkeit beim Vulvakarzinom
Fragestellung: Bei der Pathogenese des Vulvakarzinoms spielt ähnlich wie bei anderen Plattenepithelkarzinomentitäten eine Infektion mit humanem Papillomvirus (HPV) eine entscheidende Rolle. In dieser Arbeit wird der Zusammenhang zwischen HPV-Infektion, Rezidivwahrscheinlichkeit, und Tumor- sowie Patientinnencharakteristika untersucht.
Methodik: Es wurde eine retrospektive Analyse aller konsekutiven Patientinnen mit Ersterkrankung oder Rezidiv VIN I-III (vulväre intrepitheliale Neoplasie) und/oder invasivem Vulvakarzinom (Alle Stadien) der UFK Ulm der Jahre 1990 – 2001 durchgeführt. Zudem erfolgte eine Testung auf HPV-Status mittels DNA Extraktion und PCR Nachweis aus in Paraffin eingebettetem Tumorgewebe. Die Assoziationen zwischen HPV-Status, Rezidivwahrscheinlichkeit und Tumor- sowie Patientinnencharakteristika wurden mit dem Chi-Quadrat-Test analysiert.
Ergebnis: Insgesamt wurden für diese Studie Daten von 176 Patientinnen ausgewertet. Von insgesamt 112 Patientinnen mit bekanntem HPV Status waren 86 (76,8%) HPV-positiv. 52% der HPV-positiven und 21% der HPV-negativen Patientinnen erlitten ein Rezidiv; HPV-positive Patientinnen wiesen damit ein signifikant höheres Risiko auf, ein Rezidiv zu erleiden, als HPV-negative Patientinnen (p = 0,007; relatives Risiko 2,487).
Es gab keine signifikanten Zusammenhänge zwischen dem Auftreten eines Rezidivs und Tumorcharakteristika (Stadium, Größe, Nodalstatus, Grading; alle p > 0,2) oder Patientinneneigenschaften (Alter bei Erstdiagnose, BMI, Geburtenanzahl, Rauchen, Hormonbehandlung; alle p > 0,3). Ebenso fand sich kein signifikanter Zusammenhang zwischen HPV-Status (positiv/negativ) und Tumorcharakteristika oder Patientinneneigenschaften (alle p > 0,1).
Schlussfolgerung: Unsere Daten geben Hinweise darauf, dass das Risiko für das Auftreten eines Rezidivs bei einer VIN oder einem Vulvakarzinom bei HPV-Infektion erhöht sein könnte.