Geburtshilfe Frauenheilkd 2014; 74 - PO_Gyn_Uro04_15
DOI: 10.1055/s-0034-1388309

Monströses Lipoleiomyom des Uterus – Fallbericht

K Mergel 1, C Müller 1, R Pauli 2, P Ledwon 1
  • 1Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Städtisches Klinikum Brandenburg, Brandenburg an der Havel, Germany
  • 2Institut für Pathologie, GesundheitsZentrum Brandenburg an der Havel GmbH, MVZ – Hochstraße, Brandenburg an der Havel, Germany

Das Lipoleiomyom des Uterus ist eine seltene Tumorentität. Die Angaben zur Inzidenz variieren in der Literatur von 0,03 – 0,2%. Wir berichten über den Fall eines monströsen uterinen Lipoleiomyoms mit einer Größe von 45 × 45 × 15 cm und einem Gewicht von 25,5 kg bei einer 58-jährigen Nulligravida, die sich wegen neu aufgetretener Postmenopausenblutung vorstellte. Zuvor hatte sie über 10 Jahre eine stetige Umfangzunahme des Abdomens ohne diagnostische Abklärung toleriert. Nebendiagnostisch lag eine Panikstörung vor. Die gynäkologische Untersuchung war nur eingeschränkt möglich (Virgo intacta). Die MS-Spiral-CT zeigte eine riesige glatt berandete abdominale Raumforderung von rundlicher Konfiguration mit erheblicher Verdrängung der intra- und retroperitonealen parenchymatösen Abdominalorgane. Das Erscheinungsbild war heterogen mit fett- und flüssigkeitsäquivalenten Anteilen, Verkalkungen und starker Septierung. Operativ wurde via Längslaparotomie eine abdominale Hysterektomie mit beidseitiger Adnexektomie durchgeführt. Der präoperativ diagnostizierte Tumor ging vom Uterus aus und wies eine starke Gefäßzeichnung auf. Der übrige Abdominalsitus einschließlich der Adnexe stellte sich im wesentlichen unauffällig dar. Die Histologie des Uteruspräparates ergab einen benignen mischdifferenzierten mesenchymalen Tumor, in dem Fettgewebe und glattmuskuläre Elemente in wechselnder Ausprägung vorlagen. Nach Kenntnis der Autoren gibt es in der Literatur bisher kein Lipoleiomyom in der beschriebenen Dimension.

Abb. 1: Tumorpräparat makroskopisch