Geburtshilfe Frauenheilkd 2014; 74 - PO_Gyn_Uro04_11
DOI: 10.1055/s-0034-1388305

Stellenwert minimal-invasiver Technik: verdrängt die laparoskopische Hysterektomie die vaginale Hysterektomie?

S Brugger 1, U Hamann 2, W Alberti 3, N von Obernitz 4, M Braun 2, M Pölcher 1
  • 1Rotkreuzklinikum München, Frauenklinik, Hauptabteilung Gynäkologie, Abt. Gyn. Onkologie und Minimal-invasive Chirurgie, München, Germany
  • 2Rotkreuzklinikum München, Frauenklinik, Hauptabteilung Gynäkologie, München, Germany
  • 3Rotkreuzklinikum München, Frauenklinik, Belegärzte, München, Germany
  • 4Rotkreuzklinikum München, Frauenklinik, Hauptabteilung Geburtshilfe, München, Germany

Fragestellung: Neben der abdominalen und der vaginalen Hysterektomie (AH, VH) etabliert sich die („totale“) Laparoskopische Hysterektomie (LH). Wie ändert sich das Spektrum des operativen Zugangs nach Einführung der minimal-invasiven Technik und welche Auswirkungen ergeben sich auf Morbidität, OP-Zeit und stationären Aufenthalt?

Methodik: Retrospektive Datenanalyse, 5-Jahreszeitraum, alle Patientinnen mit OPS-Code „Hysterektomie“ (Kollektiv 1, n = 1933). Für den Vergleich von Morbidität, OP-Zeit und Liegedauer wurden 838 Patientinnen ausgeschlossen (Descensus- und Karzinom-Operationen, suprazervikale Hysterektomien, Geschlechtsumwandlungen, Sectio-Hysterektomien). Laparoskopisch-assisitierte vaginale Hysterektomien (n = 9) zählten zu den LH. Konversionslaparotomien zählten zur initial gewählten Methode (Kollektiv 2, n = 1095).

Ergebnis: Von 2009 bis 2013 wurden 400, 429, 402, 345 und 357 Hysterektomien durchgeführt. Der Anteil abdominaler Hysterektomien betrug 59%, 53%, 41%, 34%, und 28%, der Anteil vaginaler Hysterektomien 41%, 45%, 45%, 39% und 37% und der Anteil laparoskopischer Hysterektomien 1%, 2%, 14%, 28% und 35%. Für das Kollektiv 2 ergab sich: Konversion LH zu AH 9,3%, VH zu AH 2,3%. Re-Operationen: AH 3,5%, VH 1,3%, LH 1,3%. Anteil an Salpingoophorektomien: AH 29%, VH 3%, LH 32%. Mittlere OP-Zeit (± Standardabweichung): AH 98 ± 45 min., VH 64 ± 28 min., LH 125 ± 43 min. Die mittlere Liegedauer: AH 7,9 ± 3,6 d, LH 5,3 ± 3,3 d und VH 5,2 ± 1,6 d.

Schlussfolgerung: Die Laparoskopische Hysterektomie löst vor allem die abdominale Hysterektomie ab. Einer Verkürzung der Liegedauer um ein Drittel muss eine Verlängerung der OP-Zeit um ein Viertel entgegengehalten werden. Der vaginale Zugangsweg blieb der am häufigsten gewählte, sein Anteil blieb weitgehend konstant.