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DOI: 10.1055/s-0034-1388273
Histologische Beurteilung nach Teilexzision suburethraler Inkontinenz-Bänder
Einleitung: Die suburethralen Schlingen zählen heute zum Goldstandard bei der Behandlung der weiblichen Belastungsharninkontinenz. Obwohl die Erfolgsraten hoch und die Komplikationen selten sind, treten bei einem Teil der Patientinnen Rezidive und Beschwerden wie de-novo Drangbeschwerden, Blasenentleerungsstörungen oder Dyspareunie auf. Als Kontinenz-Zentrum verfügt unsere Abteilung für Urogynäkologie über eine große Erfahrung bei der Einlage „klassischer“ Bänder und „Mini-Schlingen“ sowie beim Management von deren Komplikationen.
Material und Methodik: Es erfolgte eine retrospektive Analyse aller Histologie-Präparate von Patientinnen, bei denen in den Jahren 2006 bis 2011 in unserer Klinik eine operative Band-Revision durchgeführt wurde. Die Präparate wurden retrospektiv histologisch nachuntersucht.
Ergebnisse: Zwischen 2006 und 2011 wurden 116 Patientinnen wegen Band-Komplikationen operativ in unserer Klinik behandelt. Darunter waren 80 retropubische, 27 transobturatorische und 10 Mini-Schlingen. Analysiert wurden die 49 Fälle, bei denen histologische Präparate nach Band-Teilresektion gewonnen wurden.
Die Indikation zur Teilentfernung war: OAB in 59,2%, Blasenentleerungsstörungen in 40,8%, rezidivierende Harnwegsinfekte in 6,1%, Dyspareunie und Schmerzen in 26,5% sowie Wundheilungsstörungen, Arrosionen und störender Fluor vaginalis in 16,3%.
Entsprechend der Revisions-Indikation wurden die Fälle histologisch in Bezug auf Entzündung (akut und chronisch), Fremdkörperreaktion und Fibrose untersucht.
Interessant war die Beobachtung, dass sich die jeweiligen histologisch-erfassten Befunde innerhalb der Gruppen kaum unterschieden.
Schlussfolgerung: Der histologische Befund nach Bandteilresektion erlaubt in unserem Kollektiv somit keinen Rückschluss auf die zugrundeliegende klinische Revisions-Indikation. Dies könnte auf eine relativ einheitliche Gewebe-Reaktion auf das verwendete Polypropylene zurückzuführen sein.