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DOI: 10.1055/s-0034-1388262
Klinische Beurteilung von „Hiatus-Ballooning“ mittels POPQ-Score
Fragestellung: Ziel ist die klinische Erfassung von Levatordefekten und Ballooning als wichtige, unabhängige Risikofaktoren für Prolaps-Erkrankungen und Rezidive nach Prolaps-Operationen anhand des POPQ-Scores. Goldstandard zur Bestimmung beider Faktoren ist die 3D/4D-Beckenbodensonografie. Es konnte bereits durch andere Autoren eine Korrelation zwischen der Hiatusfläche unter Vasalva und der Summe aus genital hiatus (gh) und perineal body (pb) gezeigt werden.
Methodik: Wir führten bei 144 urogynäkologischen Patientinnen eine standardisierte Anamnese, eine urogynäkologische Untersuchung mit Beschreibung des Prolaps-Zustandes mittels POPQ-Score und eine 3D/4D-Beckenbodensonografie durch.
Für die Summe der Werte genital hiatus und perineal body (gh+pb) unter Vasalva erstellten wir eine ROC-Kurve und ermittelten mittels Youden-Index "cut-off"-Werte für gh+pb.
Ergebnisse: Die Prävalenz für Prolapssymptome lag bei 32,2%, für Belastungsinkontinenz bei 49% und für eine überaktive Blase bei 52,4% vor. Klinisch hatten 108 Patientinnen einen Prolaps.
Die Prävalenz von Levator-Defekten im 3D-Ultraschall betrug 24,5%, ein „Ballooning" kam in 88,8% vor.
Es zeigte sich eine gute Korrelation von Hiatus-Fläche unter Vasalva und gh+pb mit einem Pearson-Koeffizienten von 0,646 (AUC 0,833).
Mittels Youden-Index kamen wir zu einem "cut-off"-Wert von 6,75 (Sensitivität 83,5%, Spezifität 87,5%).
Schlussfolgerung: Wir konnten die gute Korrelation des klinischen POPQ-Scores "gh+pb" mit dem wichtigen sonographischen Parameter "Ballooning" bestätigen.