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DOI: 10.1055/s-0034-1388158
Blutflusseigenschaften der linken fetalen Vena brachiocephalica
Einleitung: Durch Verschmelzung der V. subclavia mit der ipsilateralen V. jugularis interna in der Embryonalzeit entsteht die V. brachiocephalica (VBC). Da die linke Hohlvene obliteriert, kreuzt die entsprechende VBC (LVBC) praktisch horizontal etwas kranial der großen Herzgefäßen durch das obere Mediastinum nach rechts. Der Durchmesser der LVBC nimmt mit dem Gestationsalter zu und bei Anomalien des venösen Rückstromes kann dieser vergrößert sein. Über die Blutflusseigenschaften der LVBC ist kaum je etwas beschrieben worden.
Material und Methodik: Im Rahmen des Herzscreenings wurden bei konsekutiven Fällen die LVBC mittels Farbdoppler dargestellt und bei fetaler Ruhe und Apnoe ein Doppler durchgeführt. Der Wandfilter war bei 60 Hz und das Dopplergate dem Gefäßdurchmesser angepasst. Falls mindestens 5 uniforme Flussmuster abgeleitet werden konnten, wurde die systolische (PSV), die diastolische (PDV) und die atriale (a) Vmax gemessen. Daneben wurde der Pulsatilitätsindex (PI) für Venen berechnet. In einer zweiten Phase wurde auch der Ductus venosus (DV) mitbestimmt.
Resultate: Bis anhin konnten 95 Fälle in die Studie aufgenommen werden. Das mediane Gestationsalter bei Einschluss betrug 27,1 (15,6 – 38,6) Wochen. In allen Fällen konnte die LVBC in einem Winkel von 0 °(0 °-35 °) untersucht werden. Alle untersuchten Parameter korrelierten hochsignifikant mit dem Gestationsalter (PSV: r = 0,62, p < 0,0001; PDV: r = 0,50, p = 0,0001, atrial: r = 0,42, p < 0,0001; PI: r =-0,21, p < 0,05). Nur 9/95 (9,5%) Fällen zeigten eine negative atriale Geschwindigkeit bzw. ein triphasisches Flussmuster.
Schlussfolgerung: Unsere Pilotstudie zeigt, dass es einfach gefunden und in einem idealen Insonationswinkel gemessen werden kann. Folgende Studien werden zeigen, ob die Integration der LVBC zusätzliche Informationen zu liefern vermag in physiologischen und pathologischen Bedingungen.