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DOI: 10.1055/s-0034-1388145
Prä- und postpartale abdominelle Blutungen aufgrund einer Deziduose – zwei Fallberichte
Einleitung: Das Auftreten ektoper Dezidua – die sogenannte Deziduose – ist ein in der Schwangerschaft häufig anzutreffender Zufallsbefund, bei dem lebensbedrohliche intraabdominale Blutungen verhältnismäßig selten auftreten.
Die akute intraabdominelle Blutung im 2. und 3. Schwangerschaftstrimenon kann eine lebensbedrohliche Situation sowohl für die Mutter als auch für das ungeborene Kind darstellen. So eine folgenschwere Konstellation bedarf diagnostischer Genauigkeit und umgehender Intervention. Die Differentialdiagnostik maternaler intraabdomineller Blutungen in diesem Schwangerschaftsabschnitt umfasst Uterusrupturen, vorzeitige Plazentalösungen, Perforation eines Abdominalorganes, Aneurysmarupturen sowie eine durch eine Deziduose verursachte Komplikation.
Methoden: Wir präsentieren zwei Fälle, bei welchen es präpartal (26. SSW) bzw. sieben Tage postpartal zu mütterlichen intraabdominellen Massenblutungen aufgrund einer Deziduose kam.
Ergebnis: In beiden Fällen führte die operative Intervention per Längsschnittlaparotomie mit Entfernung blutender Areale zur Blutungsstillung und Diagnosesicherung einer Deziduose. In einem Fall war dabei aufgrund einer Kreislaufdekompensation eine Notsectio nötig.
Erstmals beschreiben wir eine intraabdominelle Blutung zehn Tage postpartal aufgrund einer Deziduose.
Schlussfolgerung: Ektope Dezidua kann zu schwerwiegenden intraabdominellen Blutungen führen, die einer sofortigen operativen Intervention bedürfen. Daher muss an eine Deziduose als potenzielle Ursache bei Unterbauchschmerzen nicht nur in der Schwangerschaft, sondern auch postpartal gedacht werden.