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DOI: 10.1055/s-0034-1388115
Erfolgsrate einer Geburtseinleitung bei Zustand nach Kaiserschnitt – eine Monozenterauswertung
Einleitung: Für eine Optimierung der Betreuung von Patientinnen, die nach einem Kaiserschnitt in einer Folgeschwangerschaft einen vaginale Entbindungsmodus anstreben und bei denen eine Indikation zur medikamentösen Geburtseinleitung besteht, werteten wir retrospektiv die Erfolgsraten in unserem Zentrum aus.
Methodik: Anhand der Viewpoint-Datenbank konnten aus den Jahren 2007 – 2011 insgesamt 185 Entbindungen detektiert werden, bei denen nach vorausgegangenem Kaiserschnitt eine Geburtseinleitung durchgeführt wurde. Diese wurden hinsichtlich Einleitungsindikation, Modus der vorausgegangenen Schwangerschaft und Dauer der Einleitung in Bezug auf den Erfolg der Einleitung (vaginale Entbindung versus sekundäre Sectio) ausgewertet. Hierzu wurde eine ANOVA-Analyse in SPSS durchgeführt.
Ergebnisse: In 50,8% der Fälle kam es zu einer vaginalen Entbindung. Eine Uterusruptur konnte in 8 Fällen im Rahmen einer sekundären Sectio beobachtet werden (4,32%). Hier waren nur Frauen betroffen, die nie zuvor vaginal entbunden wurden.
Weder das Alter der Entbindenden, die Zervixlänge noch das Geburtsgewicht des Kindes zeigten einen Einfluss auf den endgültigen Entbindungsmodus. Jedoch zeigte sich ein signifikant erhöhter Einleitungserfolg bei vorausgegangenen vaginalen Entbindungen. Frauen mit einem höheren BMI zeigten eine signifikant höhere Sectiorate. Ebenso führte eine längere Einleitungsdauer zu einer höheren Kaiserschnittrate.
Eine vaginale Entbindung hatte bei den beobachteten Kindern einen signifikant schlechteren Geburts-pH zufolge, jedoch spiegelte sich das nicht im APGAR-Score oder der Notwendigkeit einer kinderärztlichen Versorgung wider.
Diskussion: Eine Geburtseinleitung nach vorausgegangenem Kaiserschnitt ist erfolgsversprechend, v.a. wenn bereits eine vaginale Entbindung vorangeht. Bei vaginal Erstgebärenden und hohem BMI ist eine verschärfte Risikoaufklärung erforderlich. Intrapartal ist es wichtig, an das Risiko einer Uterusruptur zu denken.