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DOI: 10.1055/s-0034-1388063
Verhalten der sFlt-1/PlGF-Ratio unter präpartaler Dexamethason-Therapie beim HELLP-Syndrom
Fragestellung: Eine Imbalanz der anti-/angiogenen Faktoren scheint eine entscheidende Rolle im Pathomechanismus des HELLP-Syndroms zu spielen. Ziel der Studie war es, den Verlauf von sFlt-1/PlGF unter Einfluss einer präpartalen Cortison-Therapie zu untersuchen und die Eignung als Analysetool für das Monitoring des HELLP-Syndroms bzw. zur Identifizierung von Risiko-Patientinnen im Hinblick auf die Terminierung der Schwangerschaft zu prüfen.
Methodik: Fallzahl: n = 12. Bei Abfall der Thrombozyten < 100000/µl wurde eine Dexamethason-Therapie (3 × 10 mg/d i.v.) eingeleitet. 1x/d erfolgt i. R. der Routinelaborkontrolle eine Mitbestimmung von PlGF u. sFlt-1(Elecsys®). Die Laborkontrollen wurden bis zur postpartalen Normalisierung der HELLP-Parameter bzw. bis zur Entlassung fortgeführt. Für die Auswertung der Studie wurden 4 Messpunkte definiert: V1 = Beginn Cortison-Therapie, V2 = Geburt, V3 = 1. postpartaler Tag, V4 = Entlassung.
Ergebnisse: An Hand des Verlaufs der sFlt-1/PlGF-Ratio wurden 2 Gruppen gebildet. (Gr_1, kontinuierlicher Abfall der Ratio von V1-V4/n = 3 u. Gr_2, Anstieg Ratio von V1-V2, dann Abfall bis V4/n = 9). Bei der deskriptiven Analyse zeigt sich, dass die Entbindung in Gr_1 im Mittel in der 31. SSW, in Gr_2 in der 33. SSW erfolgte. Das Geburtsgewicht lag bei 1281 g (Gr_1) vs. 1581 g (Gr_2). Hinsichtlich Geburts-pH, BE, Apgar-Score zeigten sich keine Unterschiede in beiden Gruppen. Das präpartale Risikoprofil und die Indikation zur Geburtsterminierung der beiden Gruppen unterschied sich nicht. Das Intervall zwischen Studieneinschluss und Geburt (V1-V2) lag in Gr_1 bei 11,7 d, in Gr_2 bei 8,7 d.
Schlussfolgerung: Mit einer präpartalen Dexamethason-Therapie kann neben einer Verbesserung der klinischen Symptomatik auch eine Prolongation der Schwangerschaft der Gr_1 gegenüber Gr_2 erreicht werden. Geplant ist die Fortführung der Studie um größere Fallzahlen zu erreichen.