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DOI: 10.1055/s-0034-1388057
Diagnostische Wertigkeit der Glukosebestimmung mittels GlukoExact-Monovette® im Vergleich zu anderen Plasmaglukose-Analytikmethoden bei der Diagnostik des Gestationsdiabetes (GDM)
Einleitung: Für die GDM-Diagnostik wird die Glukoseanalyse im 75 g-oGTT ausschließlich aus venösem Plasma gefordert. Die seit Jahren etablierten Testverfahren im Kapillarblutplasma werden in der DDG-Leitline abgelehnt.
Fragestellung: Wir stellten uns die Frage, ob venöse Plasmaglukoseanalysen unabhängig von der Messtechnik (Laborversand, EDTA-Monovette für Hemocue- und SuperGL-Analyser) tatsächlich eine präzisere GDM-Diagnose zulassen als kapilläre Plasmaanalysen.
Methodik: Bei 100 Schwangeren (Alter 31 ± 5J; BMI 27 ± 7 kg/m2; SSW 27 ± 7) wurden für den oGTT 6 verschiedene Plasmaglukose-Analysemethoden parallel angewendet: GlucoEXACT-Monovette (vGE), NaF-Monovette (vNaF) zum Laborversand; EDTA-Monovette für HemoCue®(vH), SuperGLeasy+(vS), kapilläres Plasma für Hemocue (kH), SuperGLeasy+(kS). Die Diagnose galt als gesichert, wenn venös mittels GlucoEXACT-Monovette (Referenzmethode) mindestens ein pathologischer Wert auftrat.
Ergebnisse: Im Vergleich zu vGE zeigte die GDM-Prävalenz bei kH, kS und vS keinen signifikanten Unterschied. Mittels vNaF und vH wurde die Diagnose signifikant seltener gesichert.
Testverfahren |
Nüchtern-BZ (mmol/l; ± SD) |
1h |
2h |
Diagnose GDM (%) |
Unterschied zur Referenzmethode |
ven. GlucoEXACT: |
5,0 ± 0,5 |
8,8 ± 2,0 |
7,1 ± 1,7 |
50% |
Referenzmethode |
ven. NaF: |
4,5 ± 0,5 |
8,1 ± 2,0 |
6,6 ± 1,7 |
22% |
p < 0,001 |
ven. Hemocue |
4,4 ± 0,7 |
8,0 ± 1,8 |
6,6 ± 1,5 |
24% |
p < 0,001 |
kapp. Hemocue |
4,9 ± 0,7 |
8,8 ± 2,0 |
7,4 ± 1,4 |
49% |
n.s. |
ven. SuperGLeasy |
4,9 ± 0,6 |
8,0 ± 1,8 |
7,1 ± 1,8 |
48% |
n.s. |
kapp. SuperGLeasy |
4,7 ± 0,6 |
9,0 ± 1,7 |
7,6 ± 1,7 |
50% |
n.s. |
Schlussfolgerung:
-
Plasmaglukosebestimmung mittels NaF-Monovette und v-HemoCue-Analyse führen durch falsch niedrige Ergebnisse zu klinisch relevanten Fehldiagnosen.
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Vergleichbar mit der GlucoEXACT-Laboranalytik sind die Kapillaranalysen mittels HemoCue oder SuperGLeasy+.
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Die kapilläre Bestimmung der Plasmaglukose bei korrekter Gewinnung der Blutprobe und Beachtung der Geräte- und Qualitätsstandards ist eine wenig fehlerbelastete Methodik und führt zu einer verlässlichen Diagnosesicherung.
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In Kenntnis der nur geringen Reproduzierbarkeit eines oGTT müssen insbesondere bei Grenzbefunden klinische Marker (Fetalparameter, mütterliche Risikofaktoren) zur Diagnosesicherung Berücksichtigung finden.