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DOI: 10.1055/s-0034-1387780
Beeinflussen Instruktionen und die Motivation für eine Rente die Beschwerdedarstellung in Fragebogen?
How can Instructions and Motivation for a Pension Influence the Response in Questionnaires?Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
23. Februar 2015 (online)


Zusammenfassung
Ziel der Studie: Es soll ermittelt werden, ob die Motivation für den Erhalt einer Rente sowie schriftliche Instruktionen das Antwortverhalten in Symptomskalen und einem Beschwerdenvalidierungstest verändern.
Material und Methoden: 80 Versicherte, die eine Rente wegen voller Erwerbsminderung aufgrund einer psychischen Erkrankung beantragt haben, erhielten einen Hinweis, dass anschließende Fragebogen die Nachvollziehbarkeit ihrer Angaben überprüfen können. Weitere 91 Versicherte erhielten diese Instruktion nicht. Alle Teilnehmer füllten einen soziodemografischen Fragebogen (der Aussagen zur Motivation enthielt), das Modul A der HEALTH-49 (Hamburger Module zur Erfassung allgemeiner Aspekte psychosozialer Gesundheit für die therapeutische Praxis) sowie den SFSS (Strukturierter Fragebogen Simulierter Symptome) aus.
Ergebnisse: Varianzanalysen (ANOVAs) verdeutlichten, dass die gewarnten Antragssteller signifikant höhere Summenwerte als die nicht gewarnten Antragssteller in den Skalen des HEALTH-49 sowie im Summenwert des SFSS aufwiesen. Gewarnte Personen hatten eine fast 2-fach erhöhte Wahrscheinlichkeit, einen auffälligen Wert im SFSS zu zeigen. Eine Regressionsanalyse belegte, dass der Prädiktor „die Rente bedeutet für mich eine Chance, wieder gesund zu werden“ das Kriterium Summenwert des SFSS vorhersagen kann.
Schlussfolgerung: Es zeigte sich, dass Hinweise zu negativen Antwortverzerrungen in Fragebogen führen können. Zudem neigen Patienten zu negativen Antwortverzerrungen, wenn sie mit dem Rentenstatus die Möglichkeit zur Gesundung verbinden.
Abstract
Aims of the Study: The study investigates whether the motivation for obtaining a pension together with written instructions change the response bias in symptom scales as well as symptom validity test.
Materials and Method: 80 warned and 91 unwarned claimants for disability pension due to a mental illness were recruited. Participants completed a socio-demographic questionnaire (with statements to measure motivation), the module A of the HEALTH-49 as well as the SIMS.
Results: ANOVAs (analysis of variance) showed that warned claimants had significantly higher scores in total assets in symptom scales of the HEALTH-49 as well as the SIMS compared to the unwarned claimants. Warned persons showed higher odds for an invalid value in the SIMS. A regression analysis revealed that the item “retirement means for me a chance to be healthy” can predict the criterion total score of the SIMS.
Conclusion: Warnings may produce negative response bias in symptom scales. Patients made negative response bias when they hope to recover through their pension.