Physikalische Medizin, Rehabilitationsmedizin, Kurortmedizin 2014; 24 - A5
DOI: 10.1055/s-0034-1386584

Umsetzung des Erwerbsbezugs in der medizinischen Rehabilitation – Analyse von Routinedaten der Deutschen Rentenversicherung Braunschweig-Hannover

C Gerdau-Heitmann 1, C Gutenbrunner 1, J Miede 2, M Schwarze 1
  • 1Koordinierungsstelle für Angewandte Rehabilitationsforschung, Klinik für Rehabilitationsmedizin, Medizinische Hochschule Hannover
  • 2Deutsche Rentenversicherung Braunschweig-Hannover, Laatzen

Einleitung: Die medizinisch-beruflich orientierte Rehabilitation (MBOR) wird bundesweit implementiert. Die Deutsche Rentenversicherung Braunschweig-Hannover (DRV BS-H) hat zudem ein Fallmanagement im Anschluss an die MBOR eingeführt. Die Studie klärt, inwieweit die Umsetzung der neuen Strategie (MBOR und Fallmanagement) zu einer verbesserten Versorgung und Integration ins Erwerbsleben geführt hat. Methoden: Es wurden Daten der DRV BS-H der Jahre 2008 und 2012 für Rehabilitanden berücksichtigt. Die Umsetzung des Erwerbsbezuges wurde anhand von therapeutischen Leistungen bestimmt. Die Kategorisierung resultierte auf Grundlage der Empfehlungen im Anforderungsprofil der DRV und einer Abstimmung mit Vertretern der DRV BS-H. Die Definition der besonderen beruflichen Problemlagen (BBPL) erfolgte nach Radoschewski [1]. Die Analysen wurden zunächst deskriptiv stratifiziert nach Alter, Geschlecht und Indikation mit SAS 9.3. durchgeführt. Ergebnisse: Insgesamt wurden 5.903 Versichertendaten ausgewertet. In 2008 erhielt ein Teil der Versicherten mit BBPL keine MBOR (ca. 85%) und umgekehrt Versicherte bekamen MBOR Maßnahmen ohne BBPL (ca. 35%). Im Zeitverlauf nimmt der Gesamtanteil der MBOR-Leistungen zu. Tendenziell zeigt sich, dass die Leistungserbringung sowohl vor als auch nach Implementierung der neuen Strategie zum Teil bedarfsspezifisch erfolgte. Schlussfolgerungen: Es wird erwartet, dass die neue Strategie zu einer bedarfsgerechteren Versorgung führt. Zudem soll geprüft werden, inwiefern sich der Umfang berufsorientierter Leistungen verändert, welche Auswirkungen das MBOR Fallmanagement hat und wie sich die veränderte Strategie im Hinblick auf die Beitragszahlen entwickelt.