Z Gastroenterol 2014; 52 - KC154
DOI: 10.1055/s-0034-1386456

Einfluss der PIPAC-Therapie auf die Lebensqualität von Patienten im Endstadium der Peritonealkarzinose

K Odendahl 1, W Solass 1, C Demtröder 1, U Giger 1, J Zieren 1, C Tempfer 1, D Strumberg 1, A Münker 1, M Reymond 1
  • 1Marien Hospital Herne, Herne, Germany

Einleitung: Die intraperitoneale Druck-Aerosolchemotherapie (Pressurized IntraPeritoneal Aerosol Chemotherapy, PIPAC) ist eine innovative, palliative Therapie der Peritonealkarzinose (PK). Die ersten, vorläufigen Ergebnisse betreffend Tumorantwort und Überleben sind ermutigend. Jetzt soll die Lebensqualität (LQ) der Patienten mit PK unter PIPAC Behandlung untersucht werden.

Methoden: Prospektive, unizentrische Kohorte von 48 konsekutiven Peritonealkarzinose-Patienten (M: F = 23: 25, Alter 58 ± 10 Jahre) mit 158 Prozeduren (mindestens 2 PIPAC Anwendungen) im 6-wöchigen Intervall. Primärtumor war Magen = 18, Kolon = 9, Ovar = 7, andere = 14. Die Patienten hatten eine fortgeschrittene (PCI = 15 ± 9), vortherapierte, platin-resistente Peritonealkarzinose. Beurteilung mittels QLQ30 (+3) Bogen der EORTC, vom Patienten allein ausgefüllt, am Tag vor der PIPAC-Therapie.

Ergebnisse: Der globale LQ/physicher/gesundheitlicher Zustand war am Anfang der Behandlung deutlich eingeschränkt (65 ± 20%). Nach der ersten PIPAC (6 Wochen) verschlechterte sich das globale Skore noch etwas weiter (63 ± 19%), verbesserte sich dann aber nach PIPAC #2 (nach 3 Monaten; 70 ± 18%) und PIPAC # 3 (nach 4,5 Monaten; 70 ± 16%). Das Schmerzskore stieg nach der PIPAC #1 (von 47% auf 54%), ging dann aber wieder zurück (48%). Die gastrointestinalen Symptome (Brechreiz/Erbrechen; Obstipation; Diarrhoe, Anorexie) blieben unter PIPAC-Therapie stabil.

Schlussfolgerungen: Die globale Lebensqualität verbessert sich leicht unter PIPAC-Therapie. Die krankheitsbedingten Symptome der Patienten mit PK können mittels PIPAC Therapie während mindestens 4,5 Monate stabilisiert werden. Bis auf einen vorübergehenden moderaten Anstieg der Schmerzsysmptomatik verursacht die PIPAC kaum Therapie-bedingte, insb. wenig gastrointestinale Symptome.