Z Gastroenterol 2014; 52 - KC110
DOI: 10.1055/s-0034-1386412

Differenzielles gefäßmedizinisches Management des Viszeralarterienaneurysmas (VAA) anhand einer unizentrischen konsekutiven Patientenkohorte im Rahmen einer laufenden krankheitsspezifischen, klinisch-systematischen prospektiven Observationsstudie

A Udelnow 1, F Meyer 2, CJ Bruns 2, Z Halloul 1
  • 1Universitätsklinikum Magdeburg A.ö.R., Arbeitsbereich Gefäßchirurgie, Klinik für Allgemein-, Viszeral- & Gefäßchirurgie, Magdeburg, Germany
  • 2Universitätsklinikum Magdeburg A.ö.R., Klinik für Allgemein-, Viszeral- & Gefäßchirurgie, Magdeburg, Germany

Ziel, Patienten & Methode: Über einen def. Zeitraum wurden mittels einer herausgestellten konsekutiven Kohorte ausgewählter Fälle mit bildgebend gesichertem Viszeralarterienaneurysma (VAA) im Rahmen einer unizentr. prospektiven Observationsstudie an einem universitären chir. Zentrum Spektrum (Symptomatik, Häufigkeit) & Diagnostik der verschiedenen Aneurysmalokalisationen sowie der postinterventionelle Verlauf der jeweils befundgerecht angewandten diversen Therapieoptionen analysiert, um die Vorgehensweisen (konservativ, interventionell-radiol., offen-gefäßchir.) hinsichtlich der Entscheidungskriterien & ihres frühen Outcomes (Komplikationsrate, periinterventionelle Morbidität, Hospitalletalität) Literaturangaben gegenüberzustellen.

Ergebnisse: Über 14 Jahre wurden 24 Patienten eingeschlossen (14 ♂/10 ♀; Durchschnittsalter: 54,3 [Spannbreite: 22 – 76] Jahre). Am häufigsten waren VAA mit 54,2% (n = 13/24) an der A. lienalis lokalisiert, in jeweils 12,5% (n = 3/24) die A. gastroduodenalis/hepatica propria/renalis dextra, in 8,3% (n = 2/24) die A. mesenterica superior betroffen. Die Mehrzahl der Patienten (58,3%; n = 14/24) wurde interventionell-radiol. behandelt, 29,2% (n = 7/24) offen-chir. therapiert & 12,5% (n = 3/24) konservativ betreut. Die Majorkomplikationsrate betrug 19% (n = 4/21), die Gesamthospitalletalität 8,3% (n = 2/24).

Schlussfolgerung: Die Entscheidung für & Wahl des spezif. therapeutischen Vorgehens sollte I) nach adäquater bildgebender Diagnostik (transabdominaler Ultraschall, MR-Angiografie, Duplex-Sonografie, ggf. CT-A/DSA), II) angebunden an ein gefäßchir. Zentrum, III) befundadaptiert (insbes. nach Größe/spezif. Rupturwahrscheinlichkeit [CAVE: Gravidität]) & IV) angepasst an das indiv. Risikoprofil des Patienten sowie V) unter angemessener Nutzung vorhandener Therapieoptionen (konservativ vs. interventionell; interventionell-radiologische [endovask. Repair mittels Embolisation, Stent oder Prothesenstent] vs. offene Versorgung [nach Stufenschema]; offene Gefäßligatur vs. -rekonstruktion nach Aneurysmaausschaltung) bei suffizienter Qualitätssicherung der Behandlungsresultate als auch duplexsonografischer (ggf. MR-angiografischer) Nachsorge in angemessenen Untersuchungsintervallen mit empfehlenswerter gefäßchir. Sprechstundenanbindung vorgenommen werden.