Z Gastroenterol 2014; 52 - KC100
DOI: 10.1055/s-0034-1386402

Roboter-assistierte Hemithyroidektomie – Erste Erfahrungen mit einer neuen Technik (Video)

E Maurer 1, S Eckhardt 1, V Fendrich 1, DK Bartsch 1
  • 1Klinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Standort Marburg, Klinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Marburg, Germany

Einleitung: Eine kürzliche Metaanalyse postulierte, dass die roboter-assistierte Thyroidektomie (RATS) machbar, sicher und genauso effektiv wie die konventionelle oder endoskopische Thyroidektomie ist. Im zu präsentierenden Video wird die Durchführung einer roboterassistierten Hemithyroidektomie bei Struma uninodosa rechts gezeigt.

Methodik: Es handelt sich um den Fall einer 49-jährigen Patientin mit punktionszytologisch nachgewiesener onkozytärer Metaplasie in einem 23 ml großen rechten Schilddrüsenlappen. Für die Operation wurde das daVinci-Robotersystem mit 4 Armen verwendet. Der Großteil der Dissektion wurde mit dem Ultracision durchgeführt.

Ergebnis: Die Operationszeit betrug 205 Minuten, wovon 120 Minuten auf den Zugangsweg und 51 Minuten auf die Konsolenzeit entfielen. Das Gewicht des resezierten Schilddrüsenlappens betrug 19 g. Histologisch handelte es sich um ein 1,4 cm großes Onkozytom in einem 5,8 × 4 x 2 cm großen Schilddrüsenlappen. Die postoperative HNO-Kontrolle sowie die neurologische Untersuchung waren ohne pathologischen Befund. Die Patientin wurde am 3. postoperativen Tag beschwerdefrei mit reizloser Wunde entlassen. Das kosmetische Ergebnis wurde von ihr als sehr gut bewertet.

Schlussfolgerung: RATS ist bei selektionierten Patienten machbar, aber technisch anspruchsvoll. Aufgrund seiner Komplexität und Kosten ist derzeit zu bezweifeln, dass sich dieses Verfahren flächendeckend in Deutschland durchsetzen wird.