Z Gastroenterol 2014; 52 - KC075
DOI: 10.1055/s-0034-1386377

Resultate nach Lebertransplantation bei 22 Patienten mit einer Sekundär sklerosierenden Cholangitis

G Kirchner 1, J Hartl 1, A Barreiros 1, M Loss 2, S Farkas 2, B Sinner 3, B Salzberger 1, HJ Schlitt 2, MN Scherer 2
  • 1Universitätsklinikum Regensburg, Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I, Regensburg, Germany
  • 2Universitätsklinikum Regensburg, Klinik und Poliklinik für Chirurgie, Regensburg, Germany
  • 3Universitätsklinikum Regensburg, Klinik für Anästhesiologie, Regensburg, Germany

Die Sekundär sklerosierende Cholangitis (SSC) ist eine cholestatische Lebererkrankung, welche bei Patienten nach einem Langzeitintensivaufenthalt mit einer schweren Sepsis und ARDS auftreten kann. Die SSC ist charakterisiert durch eine progressive Fibrose und Destruktion der intra- und extrahepatischen Gallenwege, biliäre Casts und Cholangitis. Bisher gibt es nur wenig Erfahrung bezüglich der Resultate nach einer Lebertransplantation (LTx).

Patienten und Methoden: Zwischen 11/04 und 04/13 erhielten 22 SSC-Patienten (49 ± 11J.; 21 m; mittlerer labMELD: 25 ± 10) eine LTx im Universitätsklinikum Regensburg. Zwölf Patienten hatten die SSC nach einem schweren Polytrauma mit multiplen Knochenfrakturen, Sepsis und ARDS entwickelt und 10 Nicht-Trauma-Patienten akquirierten die SSC nach einem Langzeitaufenthalt wegen einer Sepsis mit ARDS. Die Diagnosestellung der SSC wurde mittels einer ERCP gestellt und im Explantat bestätigt.

Ergebnisse: Die mittlere Nachbeobachtungszeit lag bei 37 ± 36 Monaten. Das 1- und 5-Jahresüberleben der SSC-Patienten nach LTx betrug 63% und 63%. Ein Patient wurde 19 Tage nach der ersten LTx retransplantiert ('initiale Nichtfunktion'). Acht von 22 SSC-Patienten starben innerhalb von 8 Monaten post-LTx, 6 davon an einer Sepsis. Ein Patient starb 2 Monate nach der LTx im hämorrhagischen Schock (Aneurysmaruptur der A. hepatica) und ein Patient starb 2 Tage post-LTx aufgrund einer hyperakuten Abstossung mit einer fulminanten zentralen pontinen Myelinolyse. Vier von 6 SSC-Patienten starben nach der LTx an einer Sepsis bedingt durch eine Infektion mit multi-resistenten Bakterien: Vancomycin-resistenter Enterococcus faecium (n = 2) bzw. Klebsiella pneumoniae (ESBL) (n = 2). Alle überlebenden Patienten (14/22) haben eine gute Lebensqualität nach der LTx.

Schlussfolgerung: Die LTx stellt für Patienten mit einer SSC eine relativ gute Therapieoption dar. Die Haupttodesursache innerhalb der ersten 8 Monate post-LTx war die Sepsis.