Z Gastroenterol 2014; 52 - KC052
DOI: 10.1055/s-0034-1386354

Operationsergebnisse bei metastasierten Magenkarzinomen und Karzinomen des Gastroösophagealen Übergangs nach neoadjuvanter Chenometherapie

C Schildberg 1, T Weidinger 1, W Hohenberger 1, M Neurath 2, A Wein 2, F Boxberger 3
  • 1Chirurgisches Zentrum, Allgemein-und Viszeralchirurgie, Erlangen, Germany
  • 2Medizinische Klinik 1, Erlangen, Germany
  • 3Krankenhaus Linth, Gastroenterologie, Uznach, Switzerland

Hintergrund: Das Magenkarzinom ist immer noch weltweit eines der häufigsten Karzinome. Leider wird es häufig erst in einem fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert. Wir nahmen dieses zum Anlass diese Gruppe interdisziplinär mit der Klinik für Med I zu untersuchen. Ziel war es, primär als nicht resektable eigestufte Karzinome nach erfolgter neoadjuvanter Therapie erneut im Tumorboard vorzustellen und nach Festlegung der Resektabilität einer Operation zu zuführen. Diese wurden auf das Outcome der präoperativen Therapie, Operationsmethode, Komplikationsrate und Langzeitüberleben analysiert.

Material und Methoden: Von 1999 – 2008 wurden 76 Patienten aufgrund eines metastasierten Magenkarzinoms oder eines Karzinom des gastroösophagealen Übergangs im interdisziplinären Tumorboard vorgestellt und als primär nicht resektabel eingestuft. Folgend schloss sich eine Chemotherapie nach dem AIO Schema an. 16 Patienten wurden nach neoadjuvanter Therapie und erneuter interdisziplinärer Diskussion als resektabel eingestuft und erhielten eine Magenresektion oder eine Gastrektomie mit DII-III Dissektion. Die Metastasen wurden je nach Lokalisation (Leber) reseziert oder bei bestehender Peritonealkarzinose zusätzlich durch eine HIPAC behandelt. Alle Daten wurden prospektiv vom Krebsregister der Klinik für Med I erhoben und retrospektiv ausgewertet.

Ergebnisse: Chirurgische und allgemeine Komplikationen und die Krankenhausletalität waren vertretbar. Anastomoseninsuffizienzen traten in keinem der Fälle auf, ein Patient verstarb an einer fulminanten Pneumonie. Die R0-Resektionsrate betrug 70%. 4 Patienten hatten ein Langzeitüberleben von mehr als 60 Monaten.

Schlussfolgerung: Durch neoadjuvante Chemotherapie können Patienten mit metastasiertem Magenkarzinom resektabel werden. Teilweise existiert ein Langzeitüberleben. Somit sollte jeder Patient nach erfolgter Chemotherapie im interdisziplinären Tumorboard vorgestellt werden, um ihn zu reevaluieren und ihm ggf. die Möglichkeit einer Heilung zu ermöglichen.