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DOI: 10.1055/s-0034-1386308
Rezidiverate und Lebensqualität im Langzeitverlauf nach Resektionsrektopexie
Einführung: Zur chirurgischen Behandlung des Rektumprolaps III° liegt keine höherwertige Evidenz vor. Im kürzlich publizierten Prosper trial konnte die Frage der optimalen Therapieform nicht geklärt werden. Es zeigten sich aber für alle eingesetzten Operationsverfahren deutlich höhere Rezidivraten als aus bisherigen Kohortenstudien bekannt. Wir analysierten daher unserer eigenes großes Patientengut in Bezug auf Rezidivraten und Lebensqualität.
Patienten und Methoden: Alle Patienten, die im Zeitraum 01/01 – 09/08 aufgrund eines Rektumprolaps III° mittels Resektionsrektopexie operiert wurden, wurden nachkontrolliert. Erfasst wurden der SF-12, der Wexner Score für Inkontinenz (range 0 – 20) und der Herold-Score für die Diskriminierung von slow transit und outlet obstruction (r 0 – 24). Als Risikofaktoren für ein Rezidiv wurden der Operateur, die Operationszeit und die Resektatlänge untersucht.
Ergebnisse: Von 90 operierten Patienten (83w/7 m) konnten 58 noch befragt werden (64,4%), durchschnittliches Alter 63,5 Jahre. Das follow-up betrug 68Mte. Der mittlere Wexner Score war 8,3 ± 5,9; der Herold Score 8,2 ± 5,4; 16 Patienten zeigten Werte einer outlet obstruction. Bei n = 14 (15,6%) trat ein Rezidiv auf. 10 wurden deswegen operiert. Eine längere Operationsdauer war mit einer niedrigeren Rezidivrate assoziiert (p = 0,03). Die Resektatlänge war nicht mit dem Rezidiv assoziiert (p = 0,074); allerdings trat nur ein Rezidiv bei einem Resektat > 22 cm auf (n = 26). Die Lebensqualität korrelierte nicht mit einem Rezidiv. Klagten die Patienten im Herold Score über eine outlet obstruction, hatten sie im SF-12 reduzierte Werte in der körperlichen Summenskala (p = 0,014). Sie unterschieden sich zudem in der körperlichen und psychischen Summenskala von der Normpopulation (p < 0,001 resp. p = 0,004).
Zusammenfassung: Die Rezidivrate nach Resektionsrektopexie betrug in unserem Krankengut 15,6%, was den Ergebnissen aus neueren Publikationen entspricht. Eine längere Operationsdauer ist mit einer niedrigeren Rezidivwahrscheinlichkeit assoziiert, was möglicherweise ein Argument für eine ausgedehntere Dissektion, vor allem am distalen Rektum bis nach unmittelbar supraanal ist, welches natürlich auch zeitlich aufwendiger ist. Eine später aufgetretene outlet Symptomatik schränkt die Lebensqualität erheblich ein.