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DOI: 10.1055/s-0034-1386245
Maligne Magenausgangsstenosen und Peritonealkarzinose: Erfolgsraten und Überleben nach Implantation selbstexpandierender Metallstents
Einleitung: Maligne Magenausgangstenosen sind eine häufige Komplikation von Magenkarzinomen und hepatobiliären Malignomen. Übelkeit, Erbrechen, Dehydratation und Malnutrition können zu einer ausgeprägten Beeinträchtigung sowohl der Lebensqualität als auch des Allgemeinzustands führen. Selbstexpandierende Metallstents (SEMS) bieten eine minimal invasive Behandlungsalternative zur operativen Gastrojejunostomie. Aufgrund des Risikos multipler Stenosen sowie einer generalisierten Transportstörung wird die Metallstentimplantation bei Peritonealkarzinose kritisch diskutiert.
Ziele: Ziel dieser Arbeit war die Analyse des technischen und klinischen Erfolgs sowie der Überlebenszeit nach SEMS Implantation bei Patienten mit maligner Magenausgangsstenose und Peritonealkarzinose.
Methodik: Zwischen Januar 2008 und Dezember 2013 wurden in unserer Abteilung 59 Patienten mit maligner Magenausgangsstenose mit SEMS behandelt. In den meisten Fällen handelte es sich dabei um metastasierte oder lokal inoperable Pankreaskarzinome (n = 30, 51%) gefolgt von Magenkarzinomen (n = 13, 21%) und Karzinomen der Gallenblase oder der Gallenwege (n = 6, 10%). 22 (37%) dieser Patienten litten an einer Peritonealkarzinose. Die technische Erfolgsrate, Komplikationen, der klinische Effekt des SEMS und die Überlebenszeit der Patienten wurden retrospektiv ermittelt.
Ergebnis: Technisch gelang die SEMS-Implantation bei 56 (95%) Patienten. Eine klinische Verbesserung der Symptomatik und eine Entlassung ohne parenterale Ernährung waren bei 46 (78%) Patienten möglich. Schwere Komplikationen waren nur in wenigen Fällen (n = 3; Blutung) zu beobachten. Das Vorliegen einer Peritonealkarzinose war sowohl mit geringeren Erfolgsraten (86,5% vs. 64%) als auch mit einem niedrigeren medianen Überleben (70 d vs. 41 d) assoziiert.
Schlussfolgerung: Die vorliegenden Daten bestätigen den Stellenwert von Enteralstents zur Behandlung maligner Magenausgangsstenosen. Die endoskopische Implantation selbstexpandierender Metallstents stellt dabei ein sicheres und effektives Verfahren zur Therapie gastroduodenaler Obstruktionen dar. Bei Vorliegen einer Peritonealkarzinose und dominanter Magenausgangsstenose ist der Einsatz von SEMS trotz der geringeren Erfolgsaussichten mangels Therapiealternativen gerechtfertigt.