Z Gastroenterol 2014; 52 - KG217
DOI: 10.1055/s-0034-1386239

Endosonographisch geführte Pankreasgangdrainage (EUPD) – Indikationen und technisches Vorgehen – Videodemonstration

U Will 1, F Füldner 1, A Reichel 1, F Meyer 2
  • 1Medizinische Klinik 3 SRH-Gera, Gera, Germany
  • 2Medizinische Universitätsklinik Magdeburg, Magdeburg, Germany

Symptomatische Patienten mit einer Retention des Pankreasganges und frustraner oder erfolgloser Drainage des abgehängten Pankreasganges in der ERP sind eine therapeutische Herausforderung. Als Ursache der Nichtsondierbarkeit des Pankreasganges kommen ein Pankreas divisum, eine Nichterreichbarkeit der Papille bei Z.n. Operation oder ein abgehängter Pankreasgang (DPTS) bzw. eine Anastomosenstenose nach Operation in Frage. In der Literatur wird bisher über kleinere Fallserien berichtet, die selten mehr als 20 Patienten einschließen. Insgesamt wurden bisher ca. 200 Fälle publiziert.

An der medizinischen Klinik 3 in Gera behandelten wir bisher 94 Patienten, bei denen mehrfach die ERP frustran verlief, mit einer EUS gestützten Pankreasgangdrainage. Die technische Erfolgsrate einer EUS-Pankreatikografie lag bei 100%, die klinische Langzeiterfolgsrate nach Intervention bei 85%, wobei hierfür nicht in jedem Fall eine Drainage erforderlich war. In 14% war eine alleinige Pankreatiko-Gastrostomie mit Ballondilatation der Anastomose oder des Zuganges für eine klinische Befundbesserung ausreichend. Die Drainage erfolgte entweder retrograd in den Magen oder antegrad in den Bulbus bzw. als temporäre Ringdrainage durch Einlage eines Pigtails nach Ballondehnung der Anastomosenstenose bei Z.n. Operation. Die Komplikationsrate betrugt 18%. die Mortalität betrug 0%. Es wird anhand eines diagnostisch-therapeutischen Algorithmus das optimierte Vorgehen einer EUS geführten Pankreasgangdrainage – EUPD – in mehreren Videobeispielen demonstriert mit Wertung der unterschiedlichen Techniken des Zuganges, der Intervention und des Stentdesigns im Falle von Stenosen.

Die EUS geführte Pankreasgangdrainage ist ein neues innovatives Verfahren mit einem hohen technischen Anspruch und langer Lernkurve. Die EUPD sollte hochspezialisierten EUS und Endoskopiezentren vorbehalten bleiben. Die Videobeispiele sollen den hohen technischen Anspruch verdeutlichen aber gleichfalls auf Probleme hinweisen, um interessierten Kollegen die Lernkurve zu verkürzen.