Z Gastroenterol 2014; 52 - KG216
DOI: 10.1055/s-0034-1386238

Endosonographische Pankreasdrainage von Nekrosen, Pankreaspseudozysten und akuten Flüssigkeitsansammlungen mit gecoverten selbstexpandierenden Metallstents bei 19 Patienten in 20 Fällen

M Dollhopf 1, W Schmitt 1
  • 1Klinik für Gastroenterologie und Hepatologie, Klinikum Neuperlach, München, Germany

Einleitung: Die Therapie von Pankreaspseudozysten, Nekrosen und akuten Flüssigkeitsansammlungen hat in den vergangen Jahrzehnten einen erheblichen Wandel erfahren. Interventionelle Strategien haben ein primär operatives Vorgehen abgelöst. Die endosonographische Pankreasdrainage steht dabei weit oben im therapeutischen Algorithmus. Seit kurzer Zeit stehen gecoverte selbstexpandierende Metallstents für die EUS-PD zur Verfügung.

Ziele: Der Stellenwert dieser Modifikation im Hinblick auf technischen Erfolg, klinischen Erfolg und Komplikationsraten ist bislang unklar. Wir analysierten die in unserem Zentrum mit EUS-PD und CSEMS behandelten Fälle.

Methodik: Im Zeitraum von 10/2011 bis 3/2014 behandelten wir 19 Pat. (12♂, 8♀, Durchschnittsalter 58,8J; Range: 41 – 90J) mit 20 Eingriffen (1 Pat. mit 2 nicht kommunizierenden Verhalten). Genese der peripankreatischen Flüssigkeitsansammlungen: 9x biliäre Pankreatitis, 8x ethyltoxische Pankreatitis, 1x Post-ERCP-Pankreatitis, 2x Postoperativ. Es handelte sich um 5 akute peripankreatische Flüssigkeitsansammlungen, 4 symptomatische Pseudozysten, 4 infizierte Pseudozysten, 5 Pankreasnekrosen und 2 Abszesse. Die durchschnittliche Maximalausdehnung betrug: 8,3 cm; Range: 4 – 17. Die Interventionen erfolgten: 17x transgastral und 3x transduodenal. Wir verwendeten 1x Axis-Stent 30/10 mm, Leufen Medical GmbH, 5x Axios-Stents Fa. Xlumena, Mountain View, CA 94043 und 14x Hot-Axios-Stents, Fa. Xlumena, Mountain View, CA 94043.

Ergebnis: Die Interventionen waren technisch 100% der Fälle erfolgreich (20/20) und in 95% der Fälle klinisch erfolgreich (19/20). Die Stentplatzierung benötigte durchschnittlich 5,9 min Zeit (Range: 2 – 25). Rezidive sind bislang nicht aufgetreten (Durchschnittlicher Nachbeobachtungszeitraum 6,5 Monate; Range: 0 – 29). Komplikationen traten in 3 Fällen auf: 2x transfusionspflichtige Blutungen die jeweils mittels Coiling definitiv gestillt wurden, 1x Infektion der Nekrose mit nachfolgender Dekompensation einer präexistenten Leberzirrhose.

Schlussfolgerung: Die EUS-PD mit gecoverten selbstexpandierenden Metallstents war in 100% der Fälle technisch und in 95% der Fälle klinisch erfolgreich. Die Rate und Art der Komplikationen unserer Serie sind vergleichbar mit EUS-PD Verfahren ohne CSEMS.