Z Gastroenterol 2014; 52 - KG172
DOI: 10.1055/s-0034-1386194

Chromogranin A als diagnostischer Marker und im follow up von Patienten mit neuriendocrinen Neoplasien des Colons und des Rektums

A König 1, D Müller 1, S Krug 1, U König 1, M Scharf 1, V Ellenrieder 1, P Michl 1, R Moll 2, P Kann 1, A Rinke 1, T Gress 1
  • 1Universität Marburg, Klinik für Gastroenterologie, Marburg, Germany
  • 2Universität Marburg, Klinik für Pathologie, Marburg, Germany

Chromogranin A (CgA) stellt einen weit verbreiteten Marker in der Diagnosestellung und im follow-up von Patienten mit neuroendokrinen Neoplasien (NEN) dar. Dabei korreliert die Höhe der Plasmaspiegel von CgA mit der Tumorlast und ermöglicht Aussagen über die Prognose von Patienten mit NEN des Dünndarms. Aufgrund fehlender Informationen über Patienten mit NEN des Dickdarms wird angenommen, dass diese sich in ihrem Markerprofil ähnlich wie NEN des Dünndarms verhalten. Zur Überprüfung dieser Annahme haben wir 47 Patienten des Marburger NEN-Tumorregisters bezüglich ihrer Expression von CgA und ihrer CgA Plasmaspiegel untersucht und diese mit klinischen Parametern korreliert.

Im Rahmen dieser Arbeit können wir zeigen, dass CgA bei fast 90% positiven Tumoren einen guten histologischen Marker in der Diagnosestellung von colorektalen NEN darstellt. Im follow-up bzw. in der Prognosevorhersage ist CgA jedoch ungeeignet, da nur ca. 15% der Patienten erhöhte CgA-Plasmaspiegel aufweisen, die auch nicht signifikant ansteigen, wenn bei diesen Patienten bildmorphologisch ein Progress der Erkrankung nachgewiesen werden kann. Es kann kein signifikanter Zusammenhang zwischen CgA-Spiegeln und dem Überleben von Patienten mit colorektalen NEN nachgewiesen werden. Dabei weisen Patienten mit colorektalen NEN eine günstige Prognose mit einer 5-Jahres Überlebensrate von 68% auf. Eine Subpopulation von Patienten, charakterisiert durch eine hohe Proliferationsrate von > 20% sowie Metastasen bei Diagnosestellung weist jedoch eine deutlich schlechtere Prognose mit einer 2-Jahres Überlebensrate von 32% auf.

Zusammengefasst können wir zeigen, dass CgA einen guten histologischen Marker in der Diagnosestellung von colorektalen NEN darstellt, als Prognosefaktor im follow-up dieser Patienten jedoch nur bedingt geeignet erscheint.