Z Gastroenterol 2014; 52 - KG080
DOI: 10.1055/s-0034-1386102

Ischämische Postkonditionierung (IPostC) bei fibrotischen Lebern nach warmer Ischämie: eine neue Strategie zum Schutz der Leber vor Ischämie-Reperfusionsschäden

J Schewe 1, L Selzner 1, I Liss 1, B Göke 1, AL Gerbes 1, CJ Steib 1
  • 1Klinikum der LMU München, Großhadern, Medizinische Klinik II, München, Germany

Hintergrund: Verschiedene Formen der Leberresektion, insbesondere bei HCC und zirrhotisch vorgeschädigter Leber, führen zu einem relevanten postoperativen Ischämie-/Reperfusionsschaden. Die elegante Methode der IPostC wurde am Herzen untersucht, bislang existieren aber keine Daten für zirrhotische Lebern. Ziel war es daher, den protektiven Effekt von IPostC für zirrhotische Lebern zu untersuchen.

Methoden: Eine Leberzirrhose wurde in männlichen Sprague-Dawley Ratten durch Gallengangsligatur (BDL, 4Wochen) oder Thioacetamid (TAA via Trinkwasser, 18Wochen) induziert. Eine isolierte Leberperfusion wurde bei gesunden Tieren, nach BDL oder TAA durchgeführt: 30 min. Anperfusion, 90 min. warme Ischämie bei 37 °C und 90 min. Reperfusion. In allen Lebermodellen wurden drei Gruppen (jeweils n = 8) untersucht: A: Reperfusion; B: IPostC 8 × 20sec. + Reperfusion; C: IPostC 4 × 60sec. + Reperfusion. Laktatdehydrogenase (LDH) im Perfusat und Gallefluss (gesund/TAA) wurden gemessen (mean ± SEM; *p < 0,05). Histologische Analysen und invivo-Studien werden derzeit durchgeführt.

Ergebnisse: LDH wurde reduziert durch IPostC (LDH-Efflux [mU/min x g Leber] gesund A: 13924 ± 1259 vs. B: 8298 ± 571* vs. C: 7786 ± 1546*; BDL A: 4241 ± 342 vs. B: 1588 ± 465* vs. C: 1766 ± 616*; TAA A: 3460 ± 526 vs. B: 2871 ± 142 vs. C: 1998 ± 258*) und der Gallefluss gesteigert (Gallefluss [ml/min x g Leber] gesund A: 0,38 ± 0,09 vs. B: 2,27 ± 0,31* vs. C: 1,63 ± 0,28*; TAA A: 1,3 ± 0,3 vs. B: 2,29 ± 0,55 vs. C: 2,35 ± 0,24*).

Zusammenfassung: Dieser experimentelle Ansatz zeigt, dass IPostC nach warmer Ischämie in verschiedenen Lebermodellen (gesund, BDL, TAA) protektiv wirkt. Deshalb sollte die Effektivität dieses potentiell einfach durchzuführenden Verfahrens in einer klinischen Studie getestet werden.