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DOI: 10.1055/s-0034-1386064
Intraduktal papillär muzinöse Neoplasie des Pankreas (IPMN): Endosonographische Diagnose und Follow-up an 132 konsekutiven Patienten
Einleitung: Aufgrund verbesserter bildgebender Methoden werden zystische Pankreasneoplasien insbesondere IPMN in den letzten Jahren zunehmend häufiger diagnostiziert. Die Diagnose dieser IPMN ist nicht immer einfach und erfordert ein differenziertes Vorgehen hinsichtlich der Überwachung dieser Läsionen bzw. in der Indikationsstellung zur operativen Therapie.
Material und Methodik: In der Asklepios Klinik Barmbek wurden vom 1.1.2006 bis zum 31.12.2013 insgesamt 132 IPMN endosonographisch diagnostiziert. Über die entsprechenden Patientendaten, die Entität dieser Neoplasien, das weitere Vorgehen (Kontrolle vs. OP), das histologische Ergebnis nach OP sowie das Outcome nach einem Follow-up wird berichtet.
Ergebnisse: Bei den 132 konsekutiven Patienten (n = 78 Frauen, n = 54 Männer, mittleres Alter 70,5 Jahre) wurden endosonographisch IPMNs vom Seitengangs-Typ (BD-IPMN) in 97 Fällen (73,5%) und in 35 Fällen (26,5%) vom Mixed-Typ bzw. Hauptgangs-Typ (MD-IPMN) diagnostiziert. Die mittlere Größe dieser IPMNs betrug 1,75 cm. Der überwiegende Teil dieser IPMN lag im Pankreaskopf und Corpus (87,2%). Insgesamt wurde bei 41 dieser Patienten (31,1%) die Empfehlung zu einer OP ausgesprochen. 24 dieser Patienten wurden operiert. Das postoperative histologische Ergebnis ergab in 16 Fällen einen benignen IPMN (66,6%) und in 8 Fällen einen malignen IPMN (33,3%). Die Malignomrate bei den operierten BD-IPMN betrug 27,3%, bei den operierten MD-IPMN 38,5%. Die nicht operierten Patienten wurden im Verlauf regelmäßig kontrolliert.
Diskussion: IPMN des Pankreas stellen eine zunehmend wichtiger werdende Entität dar. In dem vorliegenden Patientengut zeigten 30% der Patienten Befunde, die zu einer chir. Resektion Anlass gaben. Bei fast 40% der operierten Patienten mit einem MD-IPMN zeigte sich histologisch ein maligner Befund. Auch bei den operierten BD-IPMN hatten 27,3% der Patienten einen malignen Befund. Diese Daten bestätigen, dass BD-IPMN bei Vorliegen von Risikokonstellationen (Größe, murale Knötchen, klin. Symptome) ein nicht geringes malignes Potential beinhalten und Patienten, die inital nicht operiert werden, konsequent nachbeobachtet werden müssen.