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DOI: 10.1055/s-0034-1386026
Submuköse Raumforderung mit zentralen Verkalkungen an der Kardia des Magens
Einleitung: Submuköse Raumforderungen im oberen Gastrointestinaltrakt werden meist als Zufallsbefund entdeckt und sind selten symptomatisch. Die Diagnose wird meist durch den endoskopischen Ultraschall mit Feinnadelbiopsie (EUS-FNP) ohne Operation gesichert. Im vorgestellten Fall zeigt sich eine symptomatische submuköse Raumforderung im Bereich der Kardia, die erst nach operativer Klärung eine sehr seltene Krankheitsentität ergab.
Kasuistik: Wir berichten über einen 56-jährigen Patienten, uns nach erheblicher Gewichtsabnahme von 20 kg mit rezidivierendem Erbrechen vorgestellt wurde. Im Rahmen der ÖGD fiel eine submuköse ca. 3 cm große kugelige Raumforderung im Bereich der Kardia mit weicher Konsistenz auf (Abb. 1). Im nativen CT zeigte sich eine verkalkte RF knapp unterhalb des Zwervhfellhiatus (Abb. 2a+b). Endosonographisch (Abb. 3) zeigte sich eine hypovaskularisierte, kugelige Raumforderung mit einer Größe 2,6 × 2,5 cm und zentralen echoreichen Rundherden bis 6 mm, z.T. mit dorsaler Schallauslöschung im Sinne zentraler Verkalkungen. Bei negativer Histologie war die Indikation für eine Extirpation gegeben. Im Resektionspräparat zeigte sich ein ektopes Pankreasgewebe mit reichlich Schleimretention in ektatischen Ausführungsgängen.
Diskussion: Subepitheliale Tumore des GI-Traktes werden selten beobachtet. Meist sind sie ein asymptomatischer Zufallsbefund. Letztendlich fehlen bis dato verlässliche Daten zur Inzidenz dieser Veränderungen. Differentiadiagnosen submuköser Raumforderungen im oberen GIT (Tabelle1)
Zysten |
Varizen (Fundus- und Corpus) |
Kvernöse Hämangiome |
Granularzelltumore |
Lipome |
Leiomyome |
Gastrointestinale Stromatumore/NET |
heterotopes Pankreas |
Metastasen |
Im vorliegenden Fall gelang die präoperative Artzuordnung durch die EUS-FNP und die Knopflochbiopsie nicht. Das endosonographische Bild zeigte ein echoarmes Erscheinungsbild mit zahlreichen echoreichen bis 6 mm großen „Verkalkungsherden“, der submuköse Tumor entsprang der Tunica muscularis mukosa. Differentialdiagnostisch war ein GIST (echoarm und aus der T. muscularis mucosae entspringend) zu erwägen, ungewöhnlich waren die zentralen Verkalkungen. Das Resektionspräparat ergab schließlich histologisch versprengtes Pankreasgewebe (Pankreasektopie).
Einer PubMed-Reserche zufolge ist die folgende Kasuistik erst der zweite publizierte Fall [4] eines ektopen Pankreasgewebe als solide Raumforderung im Bereich der Cardia des Magens.