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DOI: 10.1055/s-0034-1386018
Aktivierung von Toll-like-Receptors (TLR) auf isolierten Kupfferzellen (KC) und Sinusendothelzellen (SEC) der Leber: Konträre Effekte auf die Produktion des Vasokonstriktors Thromboxan B2
Hintergrund: Die Rolle TLR-abhängig gebildeten Thromboxans (TX) für den portalen Hypertonus bei Leberzirrhose konnten wir bereits in früheren Arbeiten zeigen (u.a. Steib CJ et al., Hepatology 2010). Um in Zukunft Risikostratifizierungen und gezielte, potentielle neue Therapiestrategien für Patienten zu entwickeln, war es Ziel dieser Studie herauszufinden, welche Leberzellen für die TX-Produktion eine relevante Rolle spielen und welche TLR dabei involviert sind.
Methoden: KC und SEC wurden aus Mäuselebern (männlich, C57/Bl6) isoliert und mit verschiedenen TLR-Agonisten (Pam3CSK4 [TLR1/2] 0,1 µg/ml; HKLM [TLR 2] 10e8 cells/ml; Poly (I:C) [TLR 3] 10 ng/ml; LPS-EK [TLR4] 10 ng/ml; ST-FLA [TLR 5] 10 ng/ml; FSL-1 [TLR 6/2] 1 ng/ml; ssRNA40 [TLR 7] 0,25 µg/ml; ODN1826 [TLR 9] 5µM) über 24h stimuliert (n = 6). Der Thromboxan (TXB2)-Efflux in das Zellmedium wurde vor und nach Stimulation mittels ELISA gemessen (mean ± SD; *p < 0,05).
Ergebnisse: In KC steigt die TXB2-Ausstüttung (vor Stimulation vs. nach Stimulation in pg/ml) unterschiedlich stark an (TLR 1/2:212 ± 90 vs. 242 ± 43; TLR 2:251 ± 24 vs. 1271 ± 255*; TLR 3:302 ± 96 vs. 400 ± 139; TLR 4:231 ± 75 vs. 717 ± 363*; TLR 5:254 ± 46 vs. 640 ± 250*; TLR 6/2:271 ± 32 vs. 2291 ± 1446*; TLR 7:213 ± 91 vs. 296 ± 206; TLR 9:229 ± 34 vs. 704 ± 232*), in SEC dagegen kommt es nach Stimulation vermehrt zu einem Abfall der TXB2-Ausschüttung (TLR 1/2:544 ± 187 vs. 42 ± 27*; TLR 2:477 ± 89 vs. 82 ± 45*; TLR 3:408 ± 204 vs. 107 ± 62*; TLR 4:497 ± 70 vs. 88 ± 53*; TLR 5:238 ± 150 vs. 284 ± 306; TLR 6/2:301 ± 191 vs. 100 ± 53*; TLR 7:420 ± 131 vs. 111 ± 35*; TLR 9:324 ± 207 vs. 84 ± 55*).
Zusammenfassung: Die Aktivierung von TLR 2, 4, 5, 2/6 und 9 auf isolierten Kupfferzellen gesunder Lebern führt zu einer relevanten Produktion von vaskonstriktorisch wirksamen TXB2, wohingegen die Aktivierung von SEC durch TLR 1/2, 3, 4, 6, 7 und 9 zu einem Rückgang der TXB2-Produktion führte. Diese Erkenntnisse sind wichtig, um in Zukunft relevante mikrobielle Produkte für die Bildung von TXB2 frühzeitig zu identifizieren und gezielte neue Therapiestrategien zu entwickeln.
Leberzirrhose
Freitag, 19. September 2014/13:30 – 15:00/Saal Theodor Billroth