Z Gastroenterol 2014; 52 - FV37
DOI: 10.1055/s-0034-1386011

Verbesserung der Behandlungsstrategie für Low Rectal Cancer: Ergebnisse der prospektiven MERCURY II Studie

S Stelzner 1, J Straßburg 2, N Battersby 3, P How 3, N West 4, P Quirke 4, B Moran 5 G Brown 6, MERCURY II Low Rectal Cancer Study Group
  • 1Krankenhaus Dresden-Friedrichstadt, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Dresden, Germany
  • 2Vivantes Klinikum am Friedrichshain, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Berlin, Germany
  • 3Pelican Cancer Foundation, Basingstoke, United Kingdom
  • 4University of Leeds, Leeds, United Kingdom
  • 5North Hampshire Hospital, Basingstoke, United Kingdom
  • 6Royal Marsden Hospital, London, United Kingdom

Einführung: Anhand einer retrospektiven Untersuchung wurde ein MRT Staging System für Rektumkarzinome des unteren Drittels erstellt, welches Tumoren mit einem hohen Risiko für einen positiven zirkumferentiellen Resektionsrand (CRM) identifiziert. Dieses Staging System in Kombination mit der klinischen Beurteilung wurde in einer prospektiven Studie hinsichtlich der Bestimmung der chirurgischen Resektionsebene untersucht. Der primäre Endpunkt der MERCURY II Studie war die Reduktion der Rate positiver CRM.

Patienten und Methode: Die Rate an positiven CRM wurde verglichen zwischen einer Untergruppe von 158 Patienten aus der MERCURY I Studie mit Karzinomen des unteren Rektumdrittels und 279 Patienten der MERCURY II Studie. Für alle Patienten aus beiden Studien betrug das mediane Alter 68 Jahre und der Anteil an Frauen 36,8%. Neben patientenbezogenen Daten wurden das Tumorstadium, die Lokalisation, Angaben zur neoadjuvanten Therapie, Angaben zum operativen Vorgehen und der pathologische Befund dokumentiert.

Ergebnisse: Der mediane Abstand zum Analrand betrug 3,8 cm für die Untergruppe aus der MERCURY I Studie und 4 cm für die Patienten der MERCURY II Studie (p = 0,18). Der CRM war positiv bei 33/158 (20,9%) Patienten der MERCURY I Untergruppe und bei 25/279 (9,0%) Patienten der MERCURY II Studie (p = 0,002). Bei Patienten, die mit einer abdominoperinealen Exstirpation behandelt werden mussten, betrug die Rate an positiven CRM 31,5% vs. 14,8% (p = 0,005).

Schlussfolgerung: Durch die Kombination aus klinischer Beurteilung und MRT Staging System für tiefe Rektumkarzinome konnte die Rate positiver CRM signifikant um mehr als die Hälfte verringert werden. Da sich der CRM Status als Surrogat-Parameter für das Auftreten von Lokalrezidiven erwiesen hat, ist auch eine Verbesserung der Langzeitergebnisse zu erwarten.

CACP: Rektumkarzinom

Donnerstag, 18. September 2014/17:00 – 18:30/Saal 3