Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-0034-1386000
Endosonographisch gestützte Drainage der Gallenblase mit dem Axios-Stent – eine monozentrische Machbarkeitsstudie an 6 Patienten
Hintergrund: Für inoperable Patienten ist die perkutane Drainage der aktuelle Standard zur Behandlung einer akuten Cholezystitis/Gallenblasenempyem (bei Versagen einer medikamentösen Therapie) oder einer Cholestase und Versagen der ERCP. Die perkutane Drainage stellt jedoch eine deutliche Einschränkung der Lebensqualität für die Patienten dar und bietet ein nicht geringes Komplikationsrisiko. Mit der endosonographisch gestützten Drainage der Gallenblase mittels eines voll-gecoverten Metallstents stellen wir unsere Erfahrungen mit einem noch neuen alternativen Therapieverfahren vor.
Material & Methoden: Zwischen 03/2013 und 03/2014 behandelten wir 6 Patienten mit Inoperabilität aufgrund einer fortgeschrittenen/metastasierenden Tumorerkrankung mittels EUS-geführter transintestinaler Gallenblasendrainage. Indikationen waren a) ein Gallenblasenempyem (3 Patienten) und b) eine Cholestase bei distaler maligner DHC-Stenose und frustraner ERCP (3 Patienten). Nach endosonographischer Feinnadelpunktion erfolgte jeweils die Einlage eines Axios-Stents (Hot-Axios n = 5, Cold-Axios n = 1).
Ergebnisse: Die Drainage konnte bei allen 6 Patienten erfolgreich durchgeführt werden. Die Pat. waren postinterventionell beschwerdefrei mit rückläufigen Entzündungs- u./o. Cholestasewerten. Komplikationen traten nicht auf. Reinterventionen waren nicht notwendig. Die Stents wurden bei allen Patienten in situ belassen, die mittlere Nachbeobachtungszeit betrug 3 Monate (3 – 12).
Zusammenfassung: Die endosonographisch geführte Drainage der Gallenblase stellt eine machbare und komplikationsarme therapeutische Option für inoperable Patienten mit akuter Cholezystitis oder Cholestase infolge einer distalen DHC-Stenose dar, wenn die ERC oder eine EUS geführte Drainage des Gallenwegssystems nicht gelingt. Weitere Studien mit größeren Fallzahlen und längeren Nachbeobachtungszeiten sind jedoch notwendig, um das Verfahren besser einordnen zu können.
Leitlinie Gallensteine
Freitag, 19. September 2014/13:30 – 15:00/Vortragsraum 10