Transduktale Biopsie im Rahmen der PTCD-Anlage zur Charakterisierung unklarer Gallengangstenosen – erste Daten einer prospektiven Studie mit einem neuen Biopsieset

Hintergrund: Bei Vorliegen einer Stenose der Gallenwege kann die histologische Charakterisierung für die weiteren Therapiemaßnahmen entscheidend sein. Nicht bei jedem Patienten ist ein Zugang zur Stenose mittels ERC möglich. In diesen Fällen kann eine PTCD hilfreich sein.

Methoden: Bei insgesamt 20 Patienten mit Stenose der Gallenwege und fehlender adäquater Ableitungsmöglichkeit mittels ERC erfolgte die Anlage einer PTCD. Dabei wurde die Stenose mit einem Draht passiert und anschließend die gezielte Zangenbiopsie der Stenose unter Zuhilfenahme einer drahtgeführten Einführschleuse (7-Fr Innendurchmesser) in einer „Cross and Push – Technik“ (Transluminal Biliary Biopsy Forceps Set, Cook Medical™) durchgeführt. Das Ergebnis der histologischen Begutachtung der Biopsien wurde anschließend mit der definitiven Diagnose korreliert.

Ergebnis: Von insgesamt 20 Patienten wiesen 16 (80%) eine maligne Stenose (13 pankreatikobiliäre Karzinome, 2 Metastasen, 1 Lymphom) auf. Vier (20%) der 20 Patienten hatten eine benigne Stenose. Bei allen 20 Patienten erbrachte die Biopsien ausreichendes Material zur histologischen Begutachtung. Dabei wurde in 12 von 16 Patienten mit Malignom die Stenose auch histologisch als maligne klassifiziert (Sensitivität 75%), währenddessen in allen 4 Patienten mit benigner Stenose diese sich auch histologisch bestätigte (Spezifität 100%). Interventions-bedingte Komplikationen traten nicht auf.

Schlussfolgerung: In dieser prospektiven Pilotstudie weist das neue perkutane transduktale Biopsieset eine relative hohe diagnostische Genauigkeit zur Abklärung einer unklaren Gallengangsstenose auf. Aufgrund des zusätzlich komplikationslosen Einsatzes sollte die Methode hinsichtlich der klinischen Relevanz weiter evaluiert werden.

Abb. 1: PTCD-Biopsie

Leitsymptom Ikterus (TED-Sitzung)

Donnerstag, 18. September 2014/15:00 – 16:30/Saal 5